Hexen hexenSolveig wird klar, dass sie ihre Kindheit mit Hexen verbracht hat und erzählt Daniel davon, wie sich das Bild von Hexen im Laufe der Zeit gewandelt hat: von den Kinder fressenden Monstern der Grimmschen Märchen zu jungen und besonders charmanten Serienheldinnen. Bei diesem Wandel spielt vor allem der Maler Luis Ricardo Falero eine herausragende Rolle, auf den Hexen in Verbindung mit Ziegen(böcken) offenbar sehr anziehend wirkten und dessen Bilder sicher nicht aufgrund ihres kunsthistorischen Wertes Absatz fanden. Näher ist uns heute der Glaube an Hexen als weise, kräuterkundige und starke Frauen. Verbunden mit der Idee der Priesterinnenschaft für eine Muttergottheit stellt sie Marion Zimmer Bradley in aller Ausführlichkeit in ihrem Roman "Die Nebel von Avalon" von 1982 dar. Wem ein tausend Seiten starkes Buch zu viel wird, kann auch den Film von 2001 anschauen. Immerhin müsst Ihr die Wartezeit überbrücken, bis der zweite Teil zu den Hexen online geht. Dann geht es um die echten Hexen, die plötzlich überall waren und Solveig weiß natürlich genau, woran man sie erkennt und wie man sie bekämpft... Habt Ihr Fragen zur Folge oder wollt was loswerden über Hexen? Glaubt Ihr an Hexen oder kennt Ihr welche? Dann schreibt an kontakt@flurfunk-geschichte.de oder einen Kommentar auf unserer Website.
Erschienen: 18.01.2022
Dauer: 00:41:42
Weitere Informationen zur Episode "FG001 - Hexen | Hexenglaube"
Hexenhammer Nachdem Solveig im ersten Teil der Hexenfolge Daniel vom Wandel der Hexenvorstellungen in Literatur, Kunst und Filmen berichtet hat und Hexen dabei immer weiser und hübscher wurden, verrät sie jetzt endlich, wer und wo die wirklichen Hexen sind! Sie sind: potenziell alle Frauen, aber besonders jene um den Genfer See! Jedenfalls wenn es nach dem höchst zweifelhaften Handbuch des Dominikanermönches Heinrich Kramer geht. Denn obwohl die Kirche über Jahrhunderte den Hexenglauben als Aberglauben und Häresie verurteilt, gelingt es Kramer seinen Vorstellungen Autorität zu verleihen. Da reicht es schon seinen Namen lateinisch zu schreiben und sich ein Gutachten vom Papst zu erschleichen. Und schon kann die Verleumdung unliebsamer Nachbarinnen losgehen. Und während sich Kramer auch noch männliche Hexerei vorstellen kann (wenn auch als sehr unwahrscheinlich) verdächtigt Ulrich Melitor ausschließlich Frauen. Schließlich sind Frauen grundsätzlich weniger glaubensstark, haben Sex mit dem Teufel und töten als Hebammen Kinder, bevor diese getauft werden können! Vielleicht ist Kramer und seinen Jüngern auch einfach das kalte Wetter aufs Gemüt geschlagen? Die Hintergrundmusik zum Hexenhammer ist: Gregorian Chant Kevin MacLeod (incompetech.com) Licensed under Creative Commons: By Attribution 3.0 License http://creativecommons.org/licenses/by/3.0/ Music promoted by https://www.chosic.com/free-music/all/
Erschienen: 02.02.2022
Dauer: 1:02:26
Weitere Informationen zur Episode "FG002 - Hexen | Hexenwahn"
Im November 1906 startet der Journalist und Publizist Maximilian Harden eine Serie von Veröffentlichungen in seiner Zeitschrift "Zukunft". Die zunächst nur den Eingeweihten verständlichen Artikel lösen einen zwei Jahre andauernden Skandal aus. Die Texte richten sich vor allem gegen den Grafen zu Eulenburg und Hertefeld. Das pikante dan den Vorwürfen ist nicht nur, dass Graf Eulenburg der Homosexualität bezichtigt wird. Diese steht nähmlich im Kaiserreich unter Strafe. Der Eigentliche Grund für die Aufregung liegt darin, dass Eulenburg der beste Freund Kaiser Wilhelms II. ist und der Kaiser über Jahre Teil eines ganzen freundschaftlichen Kreises homosexueller Staatsbeamter und Militärs war. Maximilian Harden befürchtet eine verweichlichte Politik und will den Kaiser der Kontrolle durch die schwule Hofkamarilla entziehen. Obwohl gar nicht die Hauptperson des Skandals, muss sich vor allem Kuno von Moltke vor der Berliner Justiz rechtfertigen. Dessen Frau hatte sich von ihm scheiden lassen, nachdem selbst die Drohung mit der Bratpfanne ihn nicht zum ehelichen Beischlaf bewegen konnte. Und schließlich droht auch noch die Homosexualität des Reichskanzlers Bernhard von Bülow ans Licht zu kommen. Dabei ist aus heutiger Sicht nicht nur der Skandal selbst ein spannendes historisches Thema, sondern auch die Art und Weise wie zu Beginn des 20. Jahrhunderts überhaupt erstmals Homosexualität definiert wird. Die Prozesse verhandeln auch Möglichkeiten und Grenzen von Freundschaften, Ideen von Männlichkeit und Weiblichkeit und weibliche Sexualität. Vor Gericht tritt der Sexualwissenschaftler Magnus Hirschfeld als Gutachter auf. Maximilian Harden beendet durch seine Kampagne die absolutistischen Ambitionen Wilhelms II. und seiner Liebenberger Tafelrunde. Allerdings benutzt er die Strafbarkeit von Homosexualität als politisches Druckmittel und zerstört damit nicht nur ein Menschenleben. Der "Weltenbrand", den er sich wünschte, wird kommen. Schreibt uns eine E-Mail an kontakt@flurfunk-geschichte.de oder folgt uns bei Facebook und twitter.
Erschienen: 18.09.2022
Dauer: 1:24:03
Weitere Informationen zur Episode "FG012 - Die schwule Hofkamarilla"