Podcast "BAdW-Cast"

Podcast der Bayerischen Akademie der Wissenschaften mit laufend neuen Folgen aus der Wissenschaft und zu unseren Veranstaltungen – vom Gesprächsabend bis zum Vortrag

Podcast der Bayerischen Akademie der Wissenschaften mit laufend neuen Folgen aus der Wissenschaft und zu unseren Veranstaltungen – vom Gesprächsabend bis zum Vortrag

Podcast-Episoden

Utopien in der Krise? Europäische Zukunftsvisionen der Gegenwart

Wir schließen unsere Reihe "Quo vadis, Europa?" mit einem Blick auf die Zukunft, die angesichts von Klimawandel, Krieg und Energieknappheit von Tag zu Tag unsicherer zu werden scheint. Welche Vorstellungen von Zukunft kursieren derzeit in Europa und wie gehen Politik und Rechtsstaat damit um? Darüber spricht Judith Grosch, Akademie-Mitarbeiterin im Projekt “Kulturen politischer Entscheidungen in der modernen Demokratie”, mit Elke Seefried, Professorin und Inhaberin des Lehrstuhls für die Geschichte der Neuzeit an der RWTH Aachen. Juristische Expertise steuert die Rechtswissenschaftlerin Meike Krakau bei. Zum Inhalt Wie eine Gesellschaft sich die Zukunft vorstellt, liefert in erster Linie Erkenntnisse über die Stimmungslage der Gegenwart - so eine grundlegende Prämisse der Zukunftsforschung, die sich mit verschiedenen Zukunftsvisionen der Vergangenheit und Gegenwart auseinandersetzt. Wie haben sich die Vorstellungen von Zukunft in den letzten Jahrzehnten gewandelt? Haben angesichts von multiplen Krisen utopische Zukunftsvorstellungen ausgedient? Und wie verändert sich das Nachdenken über Zukunft, wenn die Forschung - beispielsweise durch Klimamodellierungen - erstmals quasi gesicherte Aussagen über zukünftige Entwicklungen treffen kann? Welche Konsequenzen Politik und Rechtsstaat in Europa aus dieser schwierigen Gemengelage ziehen, steht im Mittelpunkt dieses Podcasts, der unsere Reihe "Quo vadis, Europa?" abschließt. Wer spricht Prof. Dr. Elke Seefried ist Lehrstuhlinhaberin für Geschichte der Neuzeit (19.-21. Jh.) mit ihren Wissens- und Technikkulturen an der RWTH Aachen. Bekannt ist sie als Historikerin unter anderem für ihre Auseinandersetzung mit der Zukunftsforschung, der Geschichte von Zukünften und der Zukunftskommunikation sowie mit Zukunft als Kategorie politischen Handelns. Zu ihren Publikationen zum Thema zählen: "Politische Zukünfte im 20. Jahrhundert. Parteien - Bewegungen - Umbrüche", Frankfurt a.M. 2022. sowie "Zukünfte. Aufstieg und Krise der Zukunftsforschung 1945–1980 (Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte, Bd. 106), Berlin u.a. 2015. Judith Grosch ist Akademie-Mitarbeiterin im Projekt “Kulturen politischer Entscheidungen in der modernen Demokratie”, wo sie zum Thema "Emotionen in gesundheitspolitischen Entscheidungen in Deutschland und in Polen ca. 1985–1995" forscht. Meike Krakau ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Völkerrecht und Öffentliches Recht an der LMU München. Einführung: Dr. Laura Räuber, Referentin für Digitale Kommunikation an der BAdW. Zur Reihe "Quo vadis Europa?" Unter dem Titel „Quo vadis Europa?“ nimmt die BAdW in ihrer neuen Reihe einige der drängenden Fragen rund um Europa in Podcasts und Veranstaltungen in den Blick. Die Reihe erstreckt sich durch das ganze Jahr 2022. Bild: Dominic Wunderlich auf Pixabay

Erschienen: 23.12.2022
Dauer: 0:35:45

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"Es wird große Vielfalt möglich sein" - Auf dem Weg zu Europas eigener Suchmaschine

Eine transparent gestaltete, europäische Suchmaschine, die es endlich mit Google aufnehmen kann: Das ist das Ziel des Projekts "Open Web Search", an dem das Leibniz Rechenzentrum der BAdW als Partner beteiligt ist. Im Rahmen unserer Podcast-Reihe "Quo vadis Europa?" erzählen der Leiter des LRZ, Prof. Dr. Dieter Kranzlmüller, sowie Stefan Voigt, Vorstand der "Open Search Foundation", wie eine solche Suchmaschine Wirklichkeit werden kann. Zum Inhalt "Digitale Souveränität" ist geradezu zum Kampfbegriff europäischer Netzpolitik geworden - denn als zu groß wird die Abhängigkeit Europas von amerikanischen Megakonzernen wie Google und Co empfunden. Das Projekt "Open Web Search", das von "Horizon Europe", dem Rahmenprogramm für Forschung und Innovation der Europäischen Kommission, gefördert wird, will dem etwas entgegen setzen und eine eigene europäische Suchmaschine entwickeln.14 Partner aus 7 Ländern haben sich bereits zusammengetan, um die riesige Infrastruktur, die dafür nötig ist, aufzubauen. Aber wie muss man überhaupt vorgehen, um eine funktionierende Suchmaschine zu entwicklen? Wo liegen die größten Hürden? Wo die größten Chancen?   Wer spricht Stefan Voigt ist Geograf und Forscher am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Außerdem ist er Vorstand der Open Search Foundation, die sich zur Aufgabe gemacht hat, Grundlagen für eine offene, transparente Suche im Netz zu schaffen. Prof. Dr. Dieter Kranzlmüller leitet seit 2017 das Leibniz Rechenzentrums (LRZ) der BAdW. An der LMU München ist er Professor für Informatik und forscht zu IT-Managment und -Sicherheit, parallelen Rechnerarchitekturen und wissenschaftlichem Visualisieren. Moderation: Simone Fasse (Wirtschafts- und Technikjournalistin, schreibt u.a. für VDI nachrichten und Sheconomy) Einführung: Dr. Laura Räuber, Referentin für Digitale Kommunikation an der BAdW.   Zur Reihe "Quo vadis Europa?" Unter dem Titel „Quo vadis Europa?“ nimmt die BAdW in ihrer neuen Reihe einige der drängenden Fragen rund um Europa in Podcasts und Veranstaltungen in den Blick. Die Reihe erstreckt sich durch das ganze Jahr 2022.

Erschienen: 09.12.2022
Dauer: 0:23:37

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"Wir suchen Orientierung in der Geschichte" - Andreas Wirsching und Martina Steber über die europäische Demokratie in der Krise

Wie kann man aus der Geschichte lernen, ohne die Situation in den Zwischenkriegsjahren mit der heute schlicht gleichzusetzen? Was bedeuten Wahlsiege wie der von Giorgia Meloni in Italien für die Demokratie in Europa? Und welchen Einfluss haben Faktoren wie soziale Ungleichheit auf einen politischen Rechtsruck? Prof. Dr. Andreas Wirsching und Prof. Dr. Martina Steber vom Institut für Zeitgeschichte München-Berlin im Gespräch. Interview vom 27.10.22 in unserer Reihe "Quo Vadis Europa?". Zum Inhalt Demokratie und Europa, das gehört vermeintlich fest zusammen. Bereits die Jahre rund um die beiden Weltkriege aber haben gezeigt, was heute nicht zuletzt durch den Ukraine-Krieg wieder nachfühlbar wird: Demokratie ist nicht selbstverständlich und weit weniger stabil als man annehmen würde. Während in Deutschland Feinde der Demokratie wie Rechtsextremisten oder die Querdenker-Szene diese von innen heraus angreifen, drohen "außen", auf europäischer Ebene, durch demokratische Wahlen selbst vermehrt Antidemokratinnen und -demokraten an die Macht zu kommen. Dies beeinflusst die Zusammenarbeit aller europäischen Staaten oder auch gemeinsame Vorhaben, wie die Asylpolitik. Wie ließ sich in der Vergangenheit Demokratie schrittweise aushebeln? Wie kann man sie heute schützen? Was macht eine stabile Demokratie aus, wo sind die Bruchstellen? Und welche Rolle spielen neben politischen Ideen wirtschaftlich geprägte, wie der Neoliberalismus?   Am Institut für Zeitgeschichte München-Berlin findet aktuell die Vorlesungsreihe "Demokratie. Versprechen - Visionen - Vermessungen" statt, mit Vorträgen rund um das Thema Demokratie.  Bild: Demonstration Pulse of Europe in Köln am 26. März 2017, © Superbass / CC-BY-SA-4.0 (via Wikimedia Commons).   Wer spricht Prof. Dr. Andreas Wirsching ist Inhaber des Lehrstuhls für Neueste Geschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München, Direktor des Instituts für Zeitgeschichte München-Berlin und ordentliches Mitglied der BAdW. Prof. Dr. Martina Steber ist Professorin für Neueste Geschichte an der Universität Augsburg und Zweite Stellvertretende Direktorin am IfZ.  Dr. Laura Räuber (Podcast-Einführung und Interview) ist Referentin für Digitale Kommunikation bei der BAdW.   Zur Reihe "Quo vadis Europa?" Unter dem Titel „Quo vadis Europa?“ nimmt die BAdW in ihrer Reihe einige der drängenden Fragen rund um Europa in Podcasts und Veranstaltungen in den Blick. Die Reihe erstreckt sich durch das ganze Jahr 2022. > Mehr dazu  

Erschienen: 28.11.2022
Dauer: 01:01:37

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Lieblingsstück: Claudia Heine und der Dirigent auf ihrem Schreibtisch

Das Lieblingsstück von Claudia Heine besteht aus Metallplatten und Schrauben: Ein Dirigent, den ihr Großvater ihr schenkte, passend zu ihrem Beruf als Musikwissenschaftlerin im Projekt "Kritische Ausgabe der Werke von Richard Strauss". Zum Inhalt orschungstheorie und Aufführungspraxis gehen hier Hand in Hand, denn zu Claudia Heines Aufgaben gehört es, Fehler in bestehenden Notenblättern zu finden, zu tilgen und eine neue Notenschrift zu edieren - dies ermöglicht es Dirigenten und ihren Orchestern, die Werke von Richard Strauss so aufzuführen, wie es der Komponist einst intendierte. Einer der letzten Arbeitsschritte ist dann die Probeaufführung der neuen Noten durch ein Orchester, um letzte Fragen zu klären und Fehler zu tilgen. Für ihr jüngstes Notenwerk, Strauss' Salome, wurde Claudia Heine mit dem Deutschen Musikeditionspreis "Best Edition 2021/2022" ausgezeichnet. Das Lieblingsstück erscheint in gekürzter Form auch in unserer Zeitschrift "Akademie Aktuell", im Podcast hören Sie das dazugehörige Interview.  > Zum im Podcast erwähnten Beitrag in der "Akademie Aktuell" über die Salome-Edition Wer spricht  Dr. Claudia Heine ist wissenschaftiche Mitarbeiterin im Projekt "Kritische Ausgabe der Werke von Richard Strauss". Das Projekt erarbeitet erstmals eine quellenkritische Edition der wichtigsten Werkgruppen im Schaffen des Komponisten: sämtlicher Bühnenwerke, Lieder, Orchester- und Kammermusikwerke, inklusive divergierender Fassungen. Geplant sind 52 (teilweise aus mehreren Teilbänden bestehende) Notenbände mit Kritischen Berichten sowie eine Online-Dokumentenplattform. Ein internationales Verlagskonsortium übernimmt Herstellung und Vertrieb der Partituren und Aufführungsmateriale, so dass die Ergebnisse auch in die weltweite Musikpraxis einfließen werden. Interview: Dr. Isabel Leicht, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei der BAdW.  Podcast-Einführung: Dr. Laura Räuber, Referentin für Digitale Kommunikation bei der BAdW.   

Erschienen: 24.11.2022
Dauer: 00:23:59

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Politik beobachten. Politische Kommunikation im Wandel

Politische Kommunikation hat sich verändert. Im Zeitalter von Sozialen Medien sind neue Kanäle sowie neue Formen der politischen Ansprache entstanden. Politikerinnen und Politiker sprechen Botschaften unmittelbar in ihre Handykameras, veröffentlichen eigene Bilder selbst auf Instagram und sprechen über Persönliches in Podcasts. Veranstaltung vom 09.11.2022. Zum Inhalt Mit dem Wandel der politischen Kommunikation geht auch ein Wandel der politischen Berichterstattung einher. Einer der intimsten Kenner des politischen Berlins ist der Journalist Markus Feldenkirchen. Seine Reportagen über die Wahlkämpfe von Martin Schulz und Armin Laschet haben Aufsehen erregt. In den letzten Jahren war er zudem an zahlreichen neuen Formaten der politischen Berichterstattung beteiligt, die noch einmal einen anderen Blick auf Politik ermöglichen. Der Soziologe Dr. Julian Müller erforscht wiederum politische Selbstdarstellungen und neue Formen politischer Kommunikation. Gemeinsam wollen sie über das Spannungsverhältnis von Politik und Medien sowie über die gegenwärtigen Herausforderungen des politischen Journalismus diskutieren. > Zur Veranstaltungsseite mit Flyer    Wer spricht Markus Feldenkirchen ist politischer Autor im Hauptstadtbüro des SPIEGEL. Er moderiert auf spiegel.de den Video-Talk „Spitzengespräch“. Feldenkirchen wurde u. a. mit dem Deutschen Reporterpreis und dem Egon-Erwin-Kisch-Preis ausgezeichnet. Für das TV-Format „Konfrontation“ (ARD) hat er gerade den „Deutschen Fernsehpreis“ gewonnen. Prof. Dr. Julian Müller leitet das von der Gerda Henkel Stiftung finanzierte Forschungsprojekt „Re/Präsentation. Neue Formen der politischen Ansprache und Fürsprache in der kommenden Gesellschaft“. Derzeit vertritt der Soziologe die Professur für Politische Soziologie an der Philipps- Universität-Marburg, zuvor war er Akademischer Rat a. Z. am Institut für Soziologie der LMU München. Moderation: Prof. Dr. Astrid Séville ist Vertretungsprofessorin für Politische Theorie an der Hochschule für Politik, TU München. Die Politikwissenschaftlerin wurde 2015 mit einer Arbeit zur politischen Rhetorik der Alternativlosigkeit promoviert, für die sie 2016 den Deutschen Studienpreis erhielt. Seit 2018 ist sie Mitglied im Jungen Kolleg der BAdW. Podcast-Intro: Dr. Laura Räuber ist Referentin für Digitale Kommunikation bei der BAdW.  Bild: picture alliance/Flashpic/Jens Krick.  

Erschienen: 11.11.2022
Dauer: 01:11:19

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Wissen als Ware. Droht eine Ökonomisierung der Wissenschaft?

Leistungsdruck, Drittmittelwettbewerb, Evaluierungen, befristete Beschäftigungsverhältnisse, unter dem Hashtag #ichbinHanna machten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf ihre schwierige Situation aufmerksam. Lässt sich darin eine zunehmende Ökonomisierung der Wissenschaft erkennen? Darum ging es in unserer Podiumsdiskussion vom 20. Oktober 2022. Zum Inhalt Bereits seit den 1970er Jahren wird weltweit um die Messbarkeit wissenschaftlicher Leistungen gerungen. Im Zuge der Exzellenzinitiativen der 2000er Jahre etablierten sich betriebswirtschaftliche Managementtechniken auch an deutschen Hochschulen. Steigender Leistungsdruck, Drittmittelwettbewerb, Evaluierungen und befristete Beschäftigungsverhältnisse im Mittelbau prägen zunehmend den akademischen Arbeitsalltag. Mit der unter dem Hashtag #IchbinHanna geführten Diskussion machte der wissenschaftliche Nachwuchs jüngst auf seine prekäre Lage aufmerksam. Die Befürchtung, dass das Ethos einer freien und unabhängigen Wissenschaft durch das Leitbild eines ökonomischen Nützlichkeitsprinzips ersetzt werde, nimmt zu. Wie wirken sich die Krisen, die sich derzeit überlagern, auf die Wissenschaftslandschaft aus? Ist die Wissenschaft im Jahr 2022 wirklich stärker denn je ökonomischen Interessen unterworfen? Und wenn ja, welche Folgen hat dieser Wandel für die universitäre Bildung? Wie muss sich erkenntnisgetriebene Grundlagenforschung positionieren, wenn es um die konkrete Beantwortung großer und drängender Zukunftsfragen geht und dadurch die anwendungsorientierte Forschung stark in den Vordergrund rückt? Welche Rolle kommt den Geisteswissenschaften zu? Bietet die Ökonomisierung vielleicht auch neue Chancen? Und schließlich: Müssen wir Universität und Wissenschaft anders denken als bisher? > Zur Veranstaltungsseite mit Flyer   Wer spricht Prof. Dr. Sabine Doering Manteuffel ist Präsidentin der Universität Augsburg und Lehrstuhlinhaberin für Europäische Ethnologie. Als Vorsitzende der Bayerischen Universitätskonferenz Uni Bayern e.V. fördert sie das Zusammenwirken bei der Gestaltung exzellenter Rahmenbedingungen für Wissenschaft. Prof. Dr. Uwe Schimank ist Lehrstuhlinhaber für Soziologische Theorie an der Universität Bremen und stellvertretender Sprecher des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt in Bremen. Er ist Mitglied der DFG-Forschungsgruppe „Multipler Wettbewerb im Hochschulsystem“, deren Teilprojekt „Fächer im Wettbewerb“ er leitet. Prof. Dr. Andreas Wirsching ist Direktor des Leibniz-Instituts für Zeitgeschichte München – Berlin und Lehrstuhlinhaber für Neueste Geschichte an der LMU München. Er forscht u. a. in der DFG-Forschungsgruppe „Kooperation und Konkurrenz in den Wissenschaften“ und ist Mitglied der BAdW. Prof. Dr. Martina Brockmeier, Präsidentin der Leibniz-Gemeinschaft, war leider verhindert. Podcast-Einführung: Dr. Laura Räuber, Referentin für Digitale Kommunikation bei der BAdW

Erschienen: 09.11.2022
Dauer: 1:23:30

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„Was wir heute erreicht haben, wollen wir morgen noch besser machen“ - Dieter Kranzlmüller über Resilienz

Wie verkraften wir Krisen und Veränderungen? Der Informatiker Dieter Kranzlmüller erklärt, was Resilienz mit Informatik zu tun hat und zieht Bilanz aus 60 Jahren Leibniz-Rechenzentrum der BAdW. Interview vom 9. Juni 2022. Foto: Dirk Bruniecki/BAdW. Zum Inhalt Resilienz ist in aller Munde. Auf Menschen bezogen lässt sich das wohl am besten mit Widerstandsfähigkeit übersetzen. Wie lässt sich das Konzept auf Maschinen oder auch Unternehmen übertragen? Wie resilient ist das Leibniz-Rechenzentrum (LRZ) der BAdW, wie gut ist es durch die letzten 60 Jahre gekommen -  und was kommt als Nächstes? Das Interview erscheint in gekürzter Form parallel auch in unserer Zeitschrift "Akademie Aktuell".  Wer spricht Prof. Dr. Dieter Kranzlmüller ist Lehrstuhlinhaber für Kommunikationssysteme und Systemprogrammierung an der Ludwig-Maximilians-Universität und Direktor des Leibniz-Rechenzentrums (LRZ) sowie außerordentliches Mitglied der BAdW. Sabrina Schulte ist Leiterin der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit am LRZ Susanne Vieser ist Redakteurin am LRZ.  Podcast-Intro: Dr. Laura Räuber, Referentin für Digitale Kommunikation bei der BAdW

Erschienen: 03.11.2022
Dauer: 00:32:38

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„Es geht viel um Übergriffigkeit“ - Die Schriftstellerin Lena Gorelik über jüdische Identität und Antisemitismus

1992 kam die Schriftstellerin Lena Gorelik mit ihrer russisch-jüdischen Familie als „Kontingentflüchtling“ nach Deutschland. Welche Erfahrungen haben sich ihr als jüdische Einwanderin in der deutschen Gesellschaft eingeprägt? Wie kann sich Antisemitismus auch versteckt äußern? Und was muss sich an der deutschen Erinnerungskultur ändern? Interview vom 6. Juli 2022, im Rahmen unserer Ad hoc-AG "Judentum in Bayern". Foto: Magdalena Jooss Zum Inhalt Am 1. Januar 1991 beschloss die Regierung der wiedervereinten Bundesrepublik Deutschland - auch als Zeichen der Wiedergutmachung - Jüdinnen und Juden aus der ehemaligen Sowjetunion als sogenannte "Kontingentflüchtlinge", also als Flüchtlinge mit sofortiger Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis, aufzunehmen. Im Rahmen dieser Initiative, die bis 2005 andauerte, kam die Schriftstellerin Lena Gorelik 1992 im Alter von 11 Jahren nach Deutschland. Im Podcast unserer Ad hoc-AG "Judentum in Bayern" berichtet sie von ihren Erfahrungen als Schülerin in einer schwäbischen Kleinstadt, über versteckten Antisemitimus, über die unterschiedliche Wahrnehmung Deutschlands der ersten und zweiten Generation von Kontingentgeflüchteten und darüber, was in Deutschland aus einer postmigrantischen Perspektive anders laufen sollte. Wer spricht Lena Gorelik ist Schriftstellerin und Publizistin. Die Autorin wurde mit dem Bayerischen Kunstförderpreis, dem Ernst-Hoferichter-Preis und dem Förderpreis für junge Autoren der Stadt Bad Homburg ausgezeichnet. 2021 erschien ihr jüngster Roman „Wer wir sind“. Seit 2020 ist sie Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. im Februar 2022 war sie bereits im Rahmen der Podiumsdiskussion "Jüdisches Leben in Bayern. Ein Generationendialog" bei der BAdW zu Gast. Den Video-Mitschnitt der Veranstaltung finden Sie hier. Marguerite Bertheau studierte in Freiburg und Cambridge europäische Geschichte sowie Ethnologie und Kulturanthropologie. Seit 2021 promoviert sie am Lehrstuhl für „Jüdische Geschichte und Kultur“ der LMU mit einer Arbeit über die Zuwanderung jüdischer „Kontingentflüchtlinge“, die vor allem in der Zeit zwischen 1990 und 2005 nach Deutschland gekommen sind. Podcast-Einführung: Dr. Laura Räuber, Referentin für Digitale Kommunikation an der BAdW.  

Erschienen: 17.10.2022
Dauer: 0:34:03

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Cyber Security - Wie schützt sich Europa?

Was versteht man unter Cyber Security? Und wie können wir uns absichern? Im Gespräch mit dem Forschungsinstitut CODE der Universität der Bundeswehr München geht es um russische Cyber-Angriffe - und den Schutz kritischer Infrastrukturen, die EU-Richtline zu Cyber-Sicherheit, die digitale Souveränität Europas sowie Desinformation in den Sozialen Medien. Interview vom 22.09.2022 in unserer Reihe "Quo vadis Europa?" Zum Inhalt  Durch den Ukraine-Krieg ist die Notwendigkeit sich in einem Angriffsfall verteidigen zu können ins Bewusstsein der Menschen in ganz Europa zurückgekehrt. Das deutsche Sondervermögen zur Stärkung der Bundeswehr in Höhe von 100 Milliarden Euro sei entsprechend die "richtige Antwort auf die Zeitenwende", so Bundeskanzler Olaf Scholz. Doch Kriegsführung spielt sich heutzutage auch im Cyberspace ab: Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine wurden in 42 Ländern Attacken russischer Hacker festgestellt. Darunter waren das Rechenzentrum der ukrainischen Regierung, Regierungscomputer der NATO-Mitgliedsstaaten, verschiedene Nichtregierungsorganisationen, IT-Unternehmen, Energiebetriebe und andere wichtige Infrastrukturen. Neben solchen direkten Cyber-Angriffen wird auch immer wieder versteckte Schadsoftware eingesetzt, sogenannte "trojanische Pferde", die sich Nutzerinnen und Nutzer unwissentlich auf den Computer installieren. Der Schaden für die deutsche Wirtschaft durch Cyber-Attacken beträgt damit derzeit insgesamt um die 203 Milliarden Euro. Auch gezielte Desinformation, die Streuung von Fake News in den Sozialen Medien, ist eine Methode von Cyberkriminellen. Sie dient der Manipulation der öffentlichen Meinung, um Falschnachrichten viral zu verbreiten und damit eine Gesellschaft zu destabilisieren oder auch direkte Gewinne zu erzielen. Der Facebook-Konzern "Meta" meldete kürzlich die "größte und komplexeste russische Desinformationsoperation seit Kriegsbeginn". Unzählige Webseiten, die große deutsche Medien wie die Süddeutsche Zeitung imitierten, teilten hier prorussische Narrative und forderten eine Aufhebung der Sanktionen.  Die Europäische Union hat die Bedrohungslage erkannt und "arbeitet an verschiedenen Fronten, um die Cyberabwehrfähigkeit zu fördern, die Cyberkriminalität zu bekämpfen und die Cyberdiplomatie und Cyberabwehr zu stärken", so etwa durch ein neues "Cyberresilienzgesetz" der EU-Kommission. Dazu zählt auch der Vorsatz, die digitale Souveränität Europas zu stärken. Ist Europa damit ausreichend geschützt? Wo liegen die größten Herausforderungen der Cyber-Sicherheit? Wie wird sich die Cyber Security zukünftig entwickeln und welche Rolle könnten Quanten Computing oder Künstliche Intelligenz dabei spielen?    Wer spricht Prof. Dr. Wolfgang Hommel hat seit 2016 die Professur für IT-Sicherheit von Software und Daten an der Universität der Bundeswehr München inne. Er ist Experte für Digitale Identitäten und internationale Authentifizierungs- und Autorisierungsinfrastrukturen u. a. im Sektor eGovernment und forscht mit seinem Team an Security-Management-Architekturen für Kritische Infrastrukturen. Bevor er 2021 Leitender Direktor des Forschungsinstituts CODE wurde, war er als Studiendekan der Fakultät für Informatik unter anderem für die Einführung des Master-Studiengangs Cyber-Sicherheit und die Öffnung der Studiengänge der Fakultät für zivile Studierende von Bundesbehörden mit Sicherheitsaufgaben verantwortlich. Prof. Dr. Michaela Geierhos ist seit April 2020 Professorin für Data Science am Forschungsinstitut CODE und zudem seit 2021 Technische Direktorin des FI CODE. Ihre Forschung bewegt sich generell an der Schnittstelle zwischen Computerlinguistik und Informatik. Hierfür werden stets praktische Probleme bei der maschinellen Sprachverarbeitung in konkreten industrienahen Anwendungsszenarien behandelt. Aufgrund ihrer fachlichen Expertise ist sie regelmäßig als wissenschaftliche Gutachterin für die Europäische Kommission, verschiedene Bundes- und Landesministerien sowie diverse Stiftungen tätig. Zudem ist sie seit 2014 gewähltes Mitglied im Beirat der „Deutschen Biographie“ der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Dr. Laura Räuber (Podcast-Einführung und Interview) ist Referentin für Digitale Kommunikation bei der BAdW.    Das Forschungsinstitut CODE und das Forschungsprojekt CONCORDIA 2013 zunächst als Forschungszentrum gegründet, betreibt CODE seit seinem Aufwuchs zum Forschungsinstitut im Jahr 2017 als zentrale wissenschaftliche Einrichtung der Universität der Bundeswehr München sowohl Grundlagen- als auch anwendungsnahe Forschung und Technologie-Entwicklung in den Bereichen Cyber Defence, Smart Data, Artificial Intelligence und Quantum Technologies. In 15 Forschungsgruppen und zahlreichen Forschungsprojekten arbeiten mehr als 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter innerhalb dieser Bereiche an den Themen der digitalen Zukunft. Dabei steht der Transfer von Ergebnissen und neuen Technologien in die Praxis insbesondere bei den Partnern aus Bundeswehr und Bundesbehörden, aber auch der Industrie im Vordergrund. Neben der Forschung gehören auch Lehre und Weiterbildung zu den Kernaufgaben, letztere insbesondere für IT-Offiziere der Bundeswehr und Reservisten.  CODE führt u.a. das europäische Forschungsprojekt CONCORDIA und baut für dieses mit Hilfe des Leibniz-Rechenzentrums (LRZ) der BAdW ein Ecosystem rund um die IT-Sicherheit in Europa auf. Im Rahmen von CONCORDIA hat das LRZ so genannte Cyberranges in seiner Cloud installiert, virtuelle Testumgebungen, mit denen Hackerangriffe und andere Sicherheitsvorfälle simuliert und Gegenmaßnahmen entwickelt und trainiert werden können. Diese Cyberranges stehen Unternehmen, vor allem aber Studierenden als Ausbildungsmöglichkeit offen.   Zur Reihe "Quo vadis Europa?" Unter dem Titel „Quo vadis Europa?“ nimmt die BAdW in ihrer neuen Reihe einige der drängenden Fragen rund um Europa in Podcasts und Veranstaltungen in den Blick. Die Reihe erstreckt sich durch das ganze Jahr 2022. > Mehr dazu  

Erschienen: 30.09.2022
Dauer: 00:46:47

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Mit Verlaub, Herr Präsident, Sie sind ein ... - Beleidigungen in der parlamentarischen Streitkultur

"Lügner", "Lümmel", "Idiot" - das sind nur drei der immer wieder gerne bemühten Klassiker, wenn es um Beleidigungen im deutschen Bundestag geht. Was passiert, wenn eine Diskussion aus dem Ruder läuft? Darüber sprach am 14.06.2022 Dr. Daniel Stienen aus dem BAdW-Forschungsprojekt "Kulturen politischer Entscheidungen" mit dem Historiker Dr. Thomas Werneke. Eine juristische Einordnung zum Thema ergänzt Prof. Dr. Christian Waldhoff. Bild: Deutscher Bundestag/Thomas Trutschel/photothek Zum Inhalt Eigentlich sollte das Parlament ein Ort der kühlen und sachlichen Debatte sein, doch immer wieder liefern sich Abgeordnete hitzige Schlagabtäusche und Auseinandersetzungen, die nicht selten von Beleidigungen begleitet werden. Zu einiger Berühmtheit gelangt sind beispielsweise die von SPD-Abgeordnetem Karl Mommers geprägte Umschreibung "die bundesdeutsche Atomkanone Franz Joseph Strauss" oder die Verballhornung "Übelkrähe", die Claus Grobecker an den CDU-Abgeordneten Jürgen Wohlrabe richtete. Welche Ziele verfolgen Politikerinnen und Politiker, wenn Sie andere Abgeordnete beleidigen? Entstehen die Beschimpfungen aus dem Affekt oder verbergen sich dahinter bisweilen auch geplante Attacken auf den poilitischen Gegner? Wie werden Beleidigungen im Bundestag sanktioniert? Und können sie auch positive Auswirkungen auf die parlamentarische Streitkultur haben? Wer spricht Dr. Thomas Werneke ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Humboldt-Universität zu Berlin, am Lehrstuhl für Europäische Geschichte des 20. Jahrhunderts. Seit 2019 arbeitet er an einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekt mit dem Titel „Sprachliche und parasprachliche Kommunikation im Bundestag und im House of Commons zwischen den Jahren 1949 und 1990". Prof. Dr. Christian Waldhoff ist seit 2021 Lehrstuhlinhaber für Öffentliches Recht und Finanzrecht an der Juristischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin. Er ist unter anderem Mitglied der Vereinigung für Verfassungsgeschichte, der Deutschen Vereinigung für Parlamentsfragen sowie des Ausschusses unabhängiger Persönlichkeiten des Europäischen Parlaments und des Rates über das Statut und die Finanzierung europäischer politischer Parteien und Stiftungen. Interview: Dr. Daniel Stienen, Projektkoordination und Teilprojektbearbeitung „Kulturen politischer Entscheidungen in der modernen Demokratie“ Aufzeichnungen aus dem Bundestag im Intro (Reihenfolge wie im Podcast): Claus Grobecker (SPD) am 24.06.1976, Herbert Wehner (SPD) am 20.03.1980, Barbara Hendricks (SPD) am 20.11.2020, Peter Horn (CDU) am 22.11.1983 Einführung: Dr. Laura Räuber, Referentin für Digitale Kommunikation bei der BAdW.

Erschienen: 26.08.2022
Dauer: 26:02

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