Plattformregulierung: Von den Kleinen lernen

Die Debatten um Plattformregulierung drehen sich oft bloß um die großen Player: Google, Facebook, Twitter. Ein Blick auf die kleineren und mittleren Plattformen lohnt sich jedoch, sagt Christina Dinar im BredowCast.

Podcast: BredowCast

Erschienen: 22.09.2021
Dauer: 00:43:53

Als kleine oder mittlere Plattform gilt eine Plattform nach Christina Dinars Definition dann, wenn sie weniger als 2 Mio. registrierte Nutzer*innen im Inland verzeichnet. Sie ist somit nicht vom NetzDG erfasst, muss keinen gesetzlichen Vorgaben zur Inhaltemoderation folgen, sondern kann eigene Wege gehen. Die Content-Moderation sei auf kleineren Plattformen tendenziell communityorientierter und funktioniere (notgedrungen) oft auf ehrenamtlicher Basis, beobachtet Christina Dinar. Moderator*innen seien meist selbst ein aktiver Teil der Community dadurch würden ihre Entscheidungen über z.B. Inhaltelöschungen viel eher von der Community getragen, als jene, die von einer externen Instanz vorbenommen würden. Für Christina Dinar ist der Erfolg dieser communitybasierten (Selbst-)Regulierung keine Überraschung. Aus dem Fachbereich der Sozialen Arbeit und der Pädagogik kommend, hat sie das Konzept des „Digital Streetwork“ mitbegründet, ein Konzept, das bestehende Ansätze von Unterstützungsangeboten in eine digitale Umwelt transformiert. „Eine Handvoll Sozialarbeiter*innen im Netz, würden viele externe Content-Manager*innen ersetzen“, ist Christina Dinar überzeugt. „Sie würden aufkeimende Konflikte innerhalb der Community rechtzeitig thematisieren, sodass sie gar nicht erst zu jenem Punkt hochkochen, an dem Löschungen von beispielsweise beleidigenden Inhalten notwendig sind.“ Diese und andere Aspekte könnten die großen Plattformen in Sachen Inhaltemoderation von den kleinen durchaus lernen.


Weitere Informationen und umfangreichere Shownotes gibt es ggf. auf der Podcast-Website.

Podcast-Website: Episode "Plattformregulierung: Von den Kleinen lernen"

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