Die Entwicklung von Stadt und Raum gewinnt durch Krisenerscheinungen, gesellschaftliche Debatten und einen wachsenden Kreis neuer (Stadt-)Akteur*innen an Dynamik. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, gehen Planer*innen zunehmend neue Wege und hinterfragen altgediente Instrumente und Handlungsmuster. Im Podcast „Stadtrederei. Reflexionen zu Stadt und Raum“ sprechen Expert*innen am Beispiel aktueller städtebaulicher Herausforderungen, über die Abkehr von bestehenden planerischen Denkmodellen und über mutige Entwürfe und unorthodoxe Ideen zur Gestaltung städtischer Zukünfte. Neben Stadtplaner*innen und Architekt*innen, zählen weitere (Stadt-) Akteur*innen unterschiedlichster Professionen zu den Gästen. Der Podcast zeichnet sich durch eine unkonventionelle und reflexive Herangehensweise aus und bietet neue Perspektiven im Umgang mit aktuellen Themen der Stadtentwicklungsplanung. Der Podcast „Stadtrederei. Reflexionen zu Stadt und Raum“ ist ein Kooperationsprojekt des Instituts für Städtebau und Wohnungswesen (ISW) mit Dr. Christine Grüger (suedlicht, Freiburg) und Dr. Fee Thissen (Urbane Transformation, Oberhausen).
Am 4. September 2024 wurde der Entwurf der Baugesetzbuch-Novelle durch das Bundeskabinett beschlossen. Der Gesetzentwurf erhitzt die Gemüter, denn u.a. ist der umstrittene „Bau-Turbo“ (§ 246 e BAUGB-E) überraschenderweise weiter enthalten. Im Kaffeegespräch diskutieren wir positive und kritische Aspekte der Novelle und legen die Lupe auf den Einfluss der Neuen Leipzig-Charta, die dreifache Innentwicklung sowie den Versuch, die Klimaanpassung im Gesetz zu verankern. Wir sprechen mit Ute Müller, der stellvertretenden Amtsleiterin für Landesplanung und Stadtentwicklung in Hamburg. Sie ist Mitglied der Arbeitsgruppe der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung e.V., welche eine Stellungnahme verfasst hat.
Erschienen: 07.10.2024
Dauer: 00:41:41
Nach der Sommerpause legt die Stadtrederei wieder die Leinen los! Es wird auf die erste Reportage im Steingauquartier in Kirchheim unter Teck geblickt und auf die nächsten Folgen der Stadtrederei. Erstmalig sitzen sich die beiden Podcastmacherinnen live gegenüber und plaudern über Podcasts als neues Kommunikationsinstrument, um aktuelle Themen der Stadtentwicklung an die Planungspraktiker:innen und Planungsinteressierte zu bringen. Sie diskutieren, dass städtische Podcasts diese Form der Informationsweitergabe nutzen, um ihre Bürger:innen über das aktuelle Stadtgeschehen oder Verwaltungshandeln zu informieren, abseits von Amtsblättern und Lokalnachrichten. Sie sehen darin eine Möglichkeit, die Öffentlichkeit auf städtische Vorhaben neugierig zu machen und sich zu engagieren: Podcasts als Sprachrohr für die Stadt.
Erschienen: 17.09.2024
Dauer: 00:14:16
Konzeptvergabe und das Leben in Baugemeinschaften In Kirchheim unter Teck wächst mit dem Steingauquartier ein Vorzeige-Stadtteil, der als bunt, lebendig, gemeinschaftlich und vor allem bezahlbar gepriesen wird. Hier leben aktuell 850 Menschen in 17 Baugemeinschaften und sechs Einfamilienhäusern. In vielen ISW-Seminaren erfahren die kommunalen Praktiker:innen, wie diese Konzeptvergabe-Verfahren verwaltungstechnisch ablaufen. Doch was ist das Besondere daran, dort zu leben? Wie erging es den Menschen in der Planungs- und Bauphase? Wir haben uns auf den Weg gemacht und das „Quartier im Werden“ besucht, um das herauszufinden. Dabei haben wir Gespräche mit dem Stadtplaner, Stadt(teil)bewohner:innen, dem Projektentwickler und den begleiteten Expert:innen für Konzeptvergabeverfahren geführt. Die Konzeptvergabe ist ein „Wettbewerb der besten Ideen“, um eine Wohnidee umzusetzen. Jede Baugruppe muss eine gemeinsame Idee mitbringen, um den Zuschlag für ein Baugrundstück zu bekommen. Wie das abläuft und was Kirchheim unter Teck von Tübingen, der „Mutter der Konzeptvergaben“, lernen konnte, beschreiben Matthias Gütschow (Architekt, Projektentwickler zum Bauen in Gemeinschaften, BaugemeinschaftsArchitekten Südwest.e.V. Tübingen) und Natalie Schaller (Architektin und Kommunalberaterin, geschäftsführende Gesellschafterin der mitbauzentrale, München), sowie Gernot Pohl, der „Vater des Steingauquartiers“ (Architekt und Stadtplaner, Abteilungsleiter Stadtplanung der Stadt Kirchheim unter Teck). Es wird deutlich, dass gemeinschaftlich Häuser zu planen erschwinglich ist und lebendige Nachbarschaften hervorbringt. Eine gelungene Alternative zu den gelichförmigen Einfamilienhausgebieten und ein Mehrwert für die Gesamtstadt und der Umwelt darstellt! Im Aushandeln von Kompromissen wird Demokratie gelebt. Das brauchen wir in diesen Zeiten mehr denn je. Hoffentlich können wir Sie, liebe Zuhörer:innen, mit unserer ersten Reportage inspirieren. Wir freuen uns auf Ihr Feedback und wünschen eine gute Sommerzeit!
Erschienen: 03.07.2024
Dauer: 00:57:35
Angesichts der aktuellen Herausforderungen im Umgang mit dem Wasser ist ein Weg vom „man könnte, man sollte…“ hin zum Umsetzen von wassersensiblen Maßnahmen in Städten dringend notwendig. „Den Konjunktiv loslassen“ ist für Andreas Giga eine der größten Aufforderungen im aktuellen Umgang mit den Auswirkungen des Klimawandels. Er ist Leiter der Serviceorganisation der Zukunftsinitiative Klima.Werk bei der Emschergenossenschaft in Essen und berichtet von konkreten Maßnahmen zum Schutz vor Starkregen und Überflutungen sowie vom Umgang mit Wasser in Hitzeperioden. Lösungsansätze und Fördermittel sind vorhanden – aber wie kommen die Städte und die Menschen, die in ihnen leben, angesichts der Extremwetterereignisse und der Versiegelung vom Reden ins Handeln? Integrale Projekte erfordern die Zusammenarbeit vieler Akteure: Wasserwirtschaft, Planende der Stadt-, Umwelt- und Verkehrsplanung, Bürgerinnen und Bürger u.a. treffen mit ihren verschiedenen Denkwelten aufeinander. Um gemeinsam handlungsfähig zu werden, gilt es das Denken in Zuständigkeiten, Verordnungen, Stadt- und Landesgrenzen zu überwinden und die Kraft der Netzwerkarbeit zu nutzen. Die Netzwerkarbeit in der Emscherregion zeigt, dass das Wasser ein Schlüsselelement im Klimawandel ist und gemeinsam eine wassersensible Stadt- und Regionalentwicklung gelingen kann.
Erschienen: 11.06.2024
Dauer: 01:00:09
Weitere Informationen zur Episode "#31 Vom Reden zum Handeln: gemeinsam zur wassersensiblen Stadt"
Citizen Science wird oft mit Bürgerforschung übersetzt. Doch was bedeutet der Begriff genau und welche Formen und Methoden umfasst er? Wie können Bürgerinnen und Bürger durch eigenes Erkunden, Analysieren, Erforschen zur Stadtentwicklung beitragen? Was sind Mehrwerte im Vergleich zur Bürgerbeteiligung? In der zweiten Folge unseres neuen Formats „Auf einen Kaffee mit…“ setzen wir uns damit genauer auseinander. Dazu haben wir Dr. Ulrich Berding und Antje Havemann von »plan zwei« in Hannover eingeladen. Sie berichten aus dem Forschungsprojekt „Citizen Science – Bürgerforschung in der Stadtentwicklung“, welches das Büro gemeinsam mit »NetzwerkStadt« aktuell im Auftrag des BBSR durchführt. Die beiden illustrieren an konkreten Projektbeispielen unter anderem, wie man Bürger:innen für Forschungen gewinnen kann, wie das Zusammenspiel mit der Kommunalpolitik funktioniert und was alle Beteiligten aus Citizen Science in der Stadtentwicklung lernen können.
Erschienen: 15.05.2024
Dauer: 00:39:13
Für unsere Jubiläumsfolge haben wir uns kein einfaches Thema ausgesucht: denn multiple Krisen beherrschen die Welt – und die Kommunikation. Schwarz-Weiß-Denken und vorgefertigte Meinungen erschweren den Austausch, auch im Bereich der Stadtentwicklung. Christine Grüger und Fee Thissen berichten über Beobachtungen und Schwierigkeiten aus ihrem Arbeitsalltag in der Moderation und Öffentlichkeitsbeteiligung und sprechen mit Karolin Ring, und Vitalij Spak über Kommunikation in Krisenzeiten. Vor allen Dingen, wie mit aufkommendem Unmut und Aggression in Veranstaltungen umgegangen werden soll. Welche Phänomene lassen sich in den letzten Jahren im Zusammenspiel von Bürger:innen, Verwaltung und Politik beobachten? Welche Rolle spielen Vertrauensverluste und Entfremdung von der Politik? Und wie lässt sich Sprache als Mittel einsetzen, um wieder in einen fruchtbaren Austausch und zu einer bereichernden Beteiligungskultur zu kommen? Alle, die mit Öffentlichkeitsbeteiligungen zu tun haben, sollten das Gespräch nicht verpassen!
Erschienen: 04.03.2024
Dauer: 01:03:17
„Bringt der Bauturbo mehr bezahlbaren Wohnraum oder Bodenspekulation?“
Um aktuelle Anlässe zeitnah behandeln zu können, startet die Stadtrederei ein neues Format. „Auf einen Kaffee mit …“. Kurz und kompakt besprechen wir mit einem Gast über Projekte und Vorhaben mit hoher Aktualität und Nachrichtenrelevanz. Zur Premiere haben wir Stephan Reiß-Schmidt eingeladen. Er ist engagierter Aktivist für eine gemeinwohlorientierte Bodenwende und ehemaliger Planungsdirektor der Stadt München. Im November 2023 hat er einen Aufruf an die Politik und Planer:innenzunft gestartet. Dabei geht es um die vorgelegte „Formulierungshilfe“, ein Gesetzentwurf, mit dem bezahlbarer Wohnraum in angespannten Wohnungsmärkten beschleunigt werden soll. Mit der Generalklausel des § 246 e BauGB sollen bis 2026 sämtliche Errungenschaft des Planens und Bauens in Hinblick auf gemeinwohlorientierte Bodenpolitik und bezahlbares, nachhaltiges Wohnen außer Kraft gesetzt werden. Unter den Tisch fallen dann Bauverpflichtungen, Mindestquoten für geförderten Wohnungsbau, grenzscharfe Ausweisungen von Innen- und Außenbereichen sowie der Öffentlichkeitsbeteiligung und Umweltverträglichkeitsprüfungen. Dies ist ein erheblicher Eingriff in das Recht der kommunalen Selbstverwaltung. Die Fachwelt ist entsetzt und die Zeit drängt etwas gegen diese Initiative zu tun. Im Gespräch erklärt Stephan Reiß-Schmidt die Hintergründe des § 246 e BauGB und dessen Auswirkungen auf eine sozial- und klimagerechte Bodennutzung. Hören Sie rein, trinken Sie einen Kaffee mit uns – und seien Sie wachsam!
Erschienen: 29.01.2024
Dauer: 00:30:00
Weitere Informationen zur Episode "Auf einen Kaffee in der Stadtrederei mit Stephan Reiß-Schmidt:"
Mit voller Kraft voraus startet die Stadtrederei bereits in das vierte Jahr! In der 29. Folge „Stadtrederei auf Sicht: unser Blick auf Highlights und Herausforderungen“ erfahren Sie, welche vielfältigen Themen uns in 2023 beschäftigt haben. Christine Grüger und Fee Thissen resümieren aus den neun letzten Folgen und berichten über ihre ‚Magic Moments‘: Wie verändert Künstliche Intelligenz die Stadtentwicklung? Wie lässt sich der Klang der Stadt planen? Wie können Kinder und Jugendliche als Teil der Öffentlichkeit zielorientiert an der Entwicklung von Stadt mitwirken? Sie berichten zudem über bestehende und neue Herausforderungen, die spannende Gäste aus unterschiedlichen Perspektiven betrachteten, z.B. in Bezug auf die Entwicklung der Innenstädte und die Krise am Wohnungsmarkt. Gemeinsam mit Teresa Albert (ISW) geben die Moderatorinnen Einblick hinter die Kulissen der Stadtrederei. Dabei schauen sie auch nach vorn und zeigen auf, welche Neuerungen sich im angelaufenen Jahr 2024 ergeben. Die Zuhörenden des Podcasts können sich auf interessante Gesprächspartner:innen, eine Live-Reportage und manche Überraschung freuen – schon bald zur 30. Jubiläumsfolge! In diesem Sinne freuen wir uns, Sie weiterhin bei der Stadtrederei zu begrüßen, und wünschen guten Rückenwind für 2024!
Erschienen: 09.01.2024
Dauer: 00:20:54
Großes Potential oder unkontrollierbare Gefahr? Künstliche Intelligenz ist derzeit in aller Munde und polarisiert unabhängig von ihrem Anwendungsbereich. Wir blicken in dieser Folge auf die Auswirkungen der KI auf Stadtplanung, Öffentlichkeitsbeteiligung und Verwaltungshandeln. Welche Möglichkeiten eröffnet KI in Bezug auf Arbeitsprozesse und Ressourceneinsatz? Welche Regeln und Maßnahmen sind notwendig, damit Innovation mit Verantwortung einhergeht? Unsere Gäst:innen berichten sowohl von der Anwendung künstlicher Intelligenz in ihrem eigenen Arbeitsalltag als auch von der Wissensvermittlung und Beratung nach außen sowie übergeordneten wissenschaftlichen und politischen Zusammenhängen.
Erschienen: 18.12.2023
Dauer: 00:47:24
Welche Zukunftshorizonte hat die Stadt und wie wird sie geplant? Stadtentwicklung bedeutet, in großen Zeitspannen zu denken, komplexe Zusammenhänge zu berücksichtigen und mit vielen unterschiedlichen Akteur:innen zusammenzuarbeiten und zu kommunizieren. Wir sprechen in dieser Folge über Integrierte Stadtentwicklungskonzepte (ISEKs). Weshalb sind solche wegweisenden Planungskonzepte sinnvoll und welche Stolpersteine bestehen? Welche Erwartungen sind an übergeordnete Planungskonzepte geknüpft? Wie können die verschiedenen Handlungsfelder, wie z.B. Klima, Freiräume, Mobilität, Wirtschaft, Soziales oder Gesundheit, sinnvoll miteinander verzahnt werden? Und wer redet alles wobei mit? Unsere Gäste aus den Bereichen Beteiligung, Forschung und der Praxis auf Quartiersebene teilen uns ihre Sichtweisen und Erfahrungen sowie Einschätzungen zur Zukunft der Stadt mit.
Erschienen: 08.11.2023
Dauer: 01:05:23
Weitere Informationen zur Episode "#27 Zukünfte der Stadt: wegweisende Planungskonzepte im Fokus"