In welcher digitalen Gesellschaft wollen wir leben?
Zu Gast: Dr. Jörg Lehmann
Die Digitalisierung schreitet auch im Kultursektor immer weiter voran. Wie Kulturgüter und das kulturelle Erbe im Netz bereitgestellt und erreichbar gemacht werden, ist dabei keine einfache Frage. Sollten historische Quellen, Bilder und Texte frei zugänglich gemacht werden? Und wie wäre das zu realisieren? Unter welchen Bedingungen kann man von einer digitalen kulturellen Allmende sprechen? Mit diesen Fragen beschäftigt sich unser Gast Jörg Lehmann. Und darüber sprechen Silke Offergeld und Matthias Begenat mit ihm in der #CAISzeit. Jörg Lehmann ist als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Romanischen Seminar an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen beschäftigt und ist im Bereich der Digital Humanities aktiv. Von Oktober 2021 bis März 2022 war er als Fellow am CAIS. In seinem CAIS-Projekt forschte Jörg Lehmann unter dem Titel „die Tragödie der kulturellen Allmende“. Was er unter der kulturellen Allmende versteht und worin die Tragödie im digitalen Raum besteht, erklärt er uns in der #CAISzeit.
Erschienen: 17.05.2022
Dauer: 00:54:14
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Zu Gast: PD Dr. Julia Brailovskaia
Soziale Medien sind aus dem Alltag von Millionen Menschen nicht mehr wegzudenken. Der Blick aufs Handy, das Öffnen der Apps und die eintrudelnden Benachrichtigungen über Likes und Shares sind längst ein Dauerbegleiter im Alltag. Aber welche Auswirkungen hat das eigentlich auf uns? Wieviel Social Media ist vielleicht zu viel Social Media? Was sind dann die Folgen für unsere Psyche? Und: wie kann man eine gesunde Nutzung von sozialen Medien erlernen? Diese Fragen besprechen Silke Offergeld und Dr. Matthias Begenat mit ihrem Gast Privat-Dozentin Dr. Julia Brailovskaia. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie an der Ruhr-Universität Bochum. Julia forscht zu den Auswirkungen von sozialen Medien auf die psychische Gesundheit und ist zurzeit als Fellow am CAIS. Hinweis: Das Gespräch haben wir vor dem Angriff auf die Ukraine aufgezeichnet.
Erschienen: 03.03.2022
Dauer: 00:50:35
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Zu Gast: Dr. Josephine B. Schmitt und Samuel Simon
Wie kommen Forscher:innen zu ihren Forschungsthemen? Wer oder was bestimmt, wozu Wissenschaftler:innen arbeiten? In der CAISzeit besprechen wir heute nicht einzelne inhaltliche Themen. Wir sehen uns vielmehr an, wie das CAIS zu seinen Forschungsprogrammen und Inhalten kommt und wie es sich dabei von anderen Forschungsinstituten und -projekten unterscheidet. Zu Gast sind Dr. Josephine B. Schmitt und Samuel Simon aus dem Team des Forschungsinkubators. Was macht ein Inkubator in der Wissenschaft, der umgangssprachlich als Brutkasten bezeichnet und eher aus der Start-Up- und Gründer:innen-Szene bekannt sein dürfte? Am CAIS sorgt er dafür, dass gesellschaftlich relevante Themen und aktuelle Fragestellungen aus dem Bereich der Digitalisierung aufgespürt werden, zu denen später geforscht wird. Wer wird in diese Prozesse miteinbezogen? Wie werden Forschungsthemen konkret hervorgebracht und was hat Agilität damit zu tun? Diese Fragen bespricht Dr. Matthias Begenat mit seinen beiden Gästen.
Erschienen: 26.01.2022
Dauer: 00:48:23
Zu Gast: Prof. Dr. Gerhard Vowe
2021 kann mit mehreren Landtagswahlen und der Bundestagswahl im vergangenen September ohne Zweifel als Superwahljahr gelten. Man könnte vermuten, dass durch die Corona-Pandemie der Digitalisierung im Wahlkampf eine zentrale Rolle zukam, aber war das so? Wie und an welchen Stellen kann Digitalisierung tatsächlich beobachtet werden? Welche Parteien haben durch den Digitalisierungsschub gewonnen oder verloren? Und was hat 'Digital Detox' mit der SPD zu tun? Darüber sprechen wir mit Prof. Gerhard Vowe (Seniorprofessor für Kommunikationswissenschaft an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf). Gerhard Vowe ist seit April 2021 in der neuen ELSI-Einheit des CAIS tätig. ELSI steht dabei für „Ethical, Legal and Social Issues“. Seit 2004 lehrt und forscht Gerhard Vowe als Professor am Institut für Sozialwissenschaften an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Der Schwerpunkt seiner Forschung liegt auf der politischen (Online)-Kommunikation. Von 2011 bis 2018 war er Sprecher der DFG-Forschergruppe „Politische Kommunikation in der Online-Welt“. Mit ein wenig Abstand blicken wir in der #CAISzeit auf den Bundestagswahlkampf 2021 zurück: Wie digital waren der Wahlkampf und die Kampagnen? Wir nehmen die Beziehung zwischen Parteien, Medien und Wähler:innen in den Blick, fragen wie ein digitaler Haustürwahlkampf überhaupt aussehen kann und sehen uns an, wie weit die Parteien in Deutschland bei den Themen Microtargeting und Dark Ads sind?
Erschienen: 08.11.2021
Dauer: 1:00:17
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Zu Gast: Anne Goldmann und Prof. Dr. Christoph Bieber
Wie wird die neue Bundesregierung das Thema Künstliche Intelligenz aufgreifen? Wie sinnvoll ist die Gründung eines bundesweiten Digitalministeriums? Welche Vor- und Nachteile bringt eine zentrale Steuerung? Warum ist KI noch kein Thema für den politischen Parteienwettbewerb? Und welche Rolle spielt eigentlich die Zivilgesellschaft in den Entscheidungsprozessen? Spätestens seit dem letzten Koalitionsvertrag der Bundesregierung im Jahr 2017 ist Künstliche Intelligenz in Deutschland auch zu einem politischen Thema geworden. Dementsprechend wurde eine Reihe neuer Gremien und Initiativen gegründet. Auf Bundes- wie auf Länderebene sind so in den vergangenen Jahren nicht nur unterschiedliche Akteurskonstellationen entstanden, sondern mit ihnen auch eine “dynamische Unübersichtlichkeit“: Wer ist wie und wo an Maßnahmen und Strategien in der KI-Politik beteiligt? Welche Unterschiede gibt es dabei zwischen Bund und Ländern, sowie zwischen den Ländern selbst? Wie unterscheiden sich die Ziele und das Vorgehen der Strategien? Um das Feld der KI-Governance zu ordnen, begrüßen wir in der #CAISzeit Anne Goldmann (Universität Duisburg-Essen) und Prof. Dr. Christoph Bieber (Universität Duisburg-Essen/CAIS). Gemeinsam sprechen wir darüber, wie Künstliche Intelligenz politisch gestaltet wird – und zukünftig gestaltet werden kann. Anne und Christoph beschäftigten in ihrem Forschungsprojekt “KI-Governance. Künstliche Intelligenz als Gegenstand politischer Steuerung“ mit den bisherigen Entwicklungen der „KI-Politik“ in Deutschland. Übergreifendes Ziel des Projekts ist es, eine allgemeine Sichtbarkeit der KI-Strategien zu schaffen und der Frage nachzugehen, ob die Förderung und Regulierung Künstlicher Intelligenz als eigenständiges Politikfeld zu verstehen ist.
Erschienen: 18.10.2021
Dauer: 1:00:16
Zu Gast: Pero Došenović und Kimon Kieslich
KI ist (häufig unbemerkt) bereits in vielen Bereichen unseres Lebens ein fester Bestandteil. Mit weiteren Anwendungsfeldern sind verschiedenste Spekulationen verbunden. Dies gilt dabei nicht nur für die Technologie selbst, sondern auch für die Haltung der Bürger:innen gegenüber Künstlicher Intelligenz. Zu lesen ist häufig von großen Sorgen etwa vor umfassender Überwachung oder von riesigen Erwartungen seitens der Bürger:innen – meist jedoch ohne empirische Grundlage. Mit unseren Gästen Pero Došenović und Kimon Kieslich von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf sprechen wir darüber, wie Künstliche Intelligenz in der Bevölkerung tatsächlich wahrgenommen wird und wie über KI in den Medien berichtet wird. Und darüber, warum genau das zu wissen, gar nicht so unwichtig ist. Fürchtet sich die Bevölkerung vor dem KI-Einsatz? Wie sehr interessiert die Bürger:innen das Thema KI überhaupt? Welche Erwartungen gibt es? Und wie berichten die Medien über Künstliche Intelligenz? Gibt es inhaltliche Schwerpunkte und dominierende Perspektiven? Kimon und Pero arbeiten als wissenschaftliche Mitarbeiter im „Projekt Meinungsmonitor Künstliche Intelligenz“, in dem sie die öffentliche und veröffentlichte Meinung über KI beobachten. Das Projekt wird von der Mercator-Stiftung gefördert und in einer Forschungspartnerschaft mit dem CAIS durchgeführt. Was genau die beiden mit dem MeMo:KI-Team untersuchen, wie genau sie zu ihren Ergebnissen kommen und was sie an Ihrer Arbeit fasziniert, erfahrt Ihr in dieser Folge.
Erschienen: 04.10.2021
Dauer: 00:59:54
Weitere Informationen zur Episode "#6 KI: Was denkt die Bevölkerung?"
Zu Gast: Laura Kocksch
Erneuerbare Energien, E-Autos, der Verzicht auf Flugreisen – Nachhaltigkeit ist in den vergangenen Jahren ein riesiges und wichtiges Thema geworden. Die Diskussion, welche Maßnahmen klimafreundlich und ressourcensparend sind, hat sämtliche Lebens- und Gesellschaftsbereiche erreicht. Menschen achten bewusst darauf, sich nachhaltig zu ernähren, zu bewegen und zu kaufen. Doch wie steht es um nachhaltiges Verhalten im digitalen Raum? Wer achtet darauf, sich auch am eigenen Computer so zu verhalten, dass möglichst wenig Ressourcen verbraucht werden? Gibt es ein Bewusstsein für den Energiebedarf von digitalen Werkzeugen? Wer weiß, welche Routinen und Anwendungen Potential für Einsparungen bieten? Wie weit ist die Forschung? Wie arbeitet sie und was empfiehlt sie? Zu diesem Thema ist Laura Kocksch zu Gast in der #CAISzeit. Sie forscht als Sozialanthropologin an der Ruhr-Universität Bochum und setzt sich mit digitalen Kulturen, Dateninfrastrukturen und mit der Nutzung von Daten auseinander. Nicht zuletzt fokussiert sie dabei die ökologische Dimension der Digitalisierung. Laura Kocksch arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Kulturpsychologie und Wissensanthropolologie von Prof. Dr. Estrid Sørensen. Sie ist Mitbegründerin des RUSTlab und promoviert am Graduiertenkolleg SecHuman – Security for Humans in Cyberspace. Aktuell ist sie als Fellow am CAIS. In der CAISzeit sprechen Silke Offergeld (Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen) und Dr. Matthias Begenat vom Center for Advanced Internet Studies (CAIS) mit ihr darüber, wie das eigene digitale Verhalten nachhaltiger werden kann und auf welcher Ebene Ansätze für eine klimafreundliche Digitalisierung ansetzen müssten.
Erschienen: 22.07.2021
Dauer: 00:51:41
Zu Gast: Dr. David Bromell
Am 15. März 2019 erschoss ein Rechtsterrorist bei einem Anschlag auf zwei Moscheen im neuseeländischen Christchurch 51 Menschen. Seine abscheuliche Tat streamte der Attentäter live über Facebook – der 17-minütige Live-Stream wurde rund 4.000 Mal angesehen, bevor er von der Plattform entfernt wurde. Zwei Monate später, am 15. Mai 2019, beriefen die neuseeländische Premierministerin Jacinda Ardern und der französische Präsident Emmanuel Macron die Christchurch-Call-Gipfelkonferenz ein und brachten dort Regierungen und Technologieunternehmen zusammen. Das Ziel: Eine Selbstverpflichtung zur Beseitigung von terroristischen und gewalttätigen extremistischen Inhalten im Internet. Doch wann ist ein staatlicher Eingriff in konkrete Internetinhalte gerechtfertigt? Wie geht man mit dem Spannungsfeld zwischen dem Schutz der Zivilgesellschaft und der freien Meinungsäußerung im Netz um? Und wie unterscheiden sich die globalen staatlichen Regulierungsmaßnahmen voneinander? Dr. David Bromell ist Senior Associate des Institute for Governance and Policy Studies (IGPS) an der Wellington School of Business and Government an der Victoria University of Wellington und forscht unter anderem zur Regulierung sozialer Online-Medien, Internet-Zensur und -Filterung. In seinem Projekt als CAIS-Fellow beschäftigte er sich detailliert mit den Implikationen und Erfolgen des Christchurch Calls. In der CAISzeit sprechen Silke Offergeld (Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen) und Dr. Matthias Begenat vom Center for Advanced Internet Studies (CAIS) mit ihm über extremistische Inhalte und deren Regulierung, über die Rolle der Plattformen und der Politik im Kampf gegen Hate Speech und über pluralistische Gesellschaften und die Meinungsfreiheit im Netz.
Erschienen: 10.05.2021
Dauer: 00:48:31
Zu Gast: Prof. Dr. Laurenz Wiskott
Über Künstliche Intelligenz wird viel diskutiert – vor allem über die Frage, was solche Systeme vielleicht lieber nicht können und entscheiden sollten. Aber: Was kann KI heute wirklich? Wie funktioniert sie? Und was sollten wir alle über sie wissen, um mitdiskutieren zu können? Prof. Dr. Laurenz Wiskott forscht am Institut für Neuroinformatik der Ruhr-Universität Bochum zur Theorie neuronaler Systeme. Mit ihm blicken Dr. Matthias Begenat vom Center for Advanced Internet Studies (CAIS) und Silke Offergeld (Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen) auf einige Mythen und Wahrheiten über Künstliche Intelligenz.
Erschienen: 01.02.2021
Dauer: 00:44:28
Weitere Informationen zur Episode "#3 KI – Klischee und Evidenz."
– zu Gast: Prof. Dr. Cornelius Puschmann
In der Meinungsbildung spielen Algorithmen mittlerweile eine zentrale Rolle. Mit Prof. Dr. Cornelius Puschmann sprechen wir über die Befürchtungen, die häufig in Bezug auf algorithmenbasierte Empfehlungssysteme geäußert werden. Welche empirischen Belege findet die Forschung für die Filterblasen-Hypothese? Wie personalisiert sind Algorithmen? Wie erforscht man sie eigentlich? Wie sollten sie reguliert werden? Und: Brauchen wir eine spezielle Algorithmenkompetenz für die Nutzer*innen? Prof. Dr. Cornelius Puschmann, Professor am Zentrum für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung (ZeMKI) der Universität Bremen, ist in der zweiten Folge des CAISzeit-Podcasts im Gespräch mit Silke Offergeld (Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen) und Dr. Matthias Begenat vom Center for Advanced Internet Studies (CAIS).
Erschienen: 01.02.2021
Dauer: 00:52:30
Weitere Informationen zur Episode "Machen Algorithmen Meinung?"