Podcast "Herzbergs Hörsaal"

Informatik studieren mit den Ohren

Dieser Podcast ist ein Hörsaal für die Ohren meiner Studierenden an der THM und alle Interessierten. Die Themen sind u.a.: Grundlagen der Informatik (GDI), Objekt-Orientierte Programmierung (OOP/Java), Programmierung interaktiver Systeme (PiS), Quantencomputing (QC), Wissenschaftliches Arbeiten (in der Informatik) (WA bzw. WAI), Bits und Bäume: Digitalisierung nachhaltig gestalten (BuB). Achten Sie bei den Episoden auf das Kürzel. Hören Sie zu, denken Sie mit, aber belassen Sie es nicht dabei: Studieren ist etwas aktives. So wie Sport. Tun Sie was für Ihre Bildungsmuskeln!

Von

Dominikus Herzberg

Podcast-Episoden

Clerk und die Idee des Live View Programming

Wer in Python programmiert, hat meist schon von der Notizbuch-Programmierung mit Jupyter bzw. JupyterLab gehört. Datenwissenschaftler*innen und KI-Entwickler*innen machen davon viel Gebrauch. Als ich eine besondere Variante der Notizbuch-Programmierung für die Programmiersprache Clojure entdeckte, war es um mich geschehen: Statt im Browser, d.h. im Notizbuch zu programmieren, bleibt man bei der Notizbuch-Programmierung mit Clojure in der Entwicklungsumgebung, und die Browseransicht wird währenddessen automatisch und live generiert; dieser Ansatz heißt dort Moldable Live Programming, die Umsetzung dazu Clerk. Ich habe die Idee aufgegriffen und etwas vereinfacht, damit sie ohne viel Aufwand auch für Java, die JShell oder jede andere Programmiersprache umsetzbar wird. Man programmiert wie gewohnt mit Java in der IDE oder mittels JShell-Skripten im Editor und instruiert den Browser, was er anzeigen soll. Ich nenne das Live View Programming. Den Namen habe ich beibehalten: Auch bei mir heißt die Realisierung des Live View Programming Clerk. Clerk für das Moldable View Programming hält automatisch während des Entwickelns die Websicht im Browser aktuell; die Nachbildung der Notizbuch-Programmierung im Stil von Jupyter/JupyterLab ist offensichtlich. In meiner Variante von Clerk für das Live View Programming instruiert Clerk den Browser, was er anzeigen soll. Das ist viel einfacher umzusetzen, ermöglicht ebenso Notizbuch-Programmierung, eröffnet aber darüber hinaus ganz andere Möglichkeiten der Verwendung z.B. zum Literate Programming. Schauen Sie sich das mal an, spielen Sie damit und lassen Sie sich von der Idee anstecken ;-) Das Github-Repo zu Clerk: https://github.com/denkspuren/clerk

Erschienen: 11.03.2024
Dauer: 00:17:46

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Sprechen wir über Semantik, nicht Intelligenz: Sprachmodelle und ihr semantisches Verständnis

Mir hat es ein Artikel von Holger Lyre angetan, den ich hier bespreche und um einen semantischen Aspekt erweitere. Lyre befasst sich damit, was Sprachmodelle wie ChatGPT eigentlich verstehen – und geht das als Philosoph auf ganz interessante Weise an. Holger Lyre (2024). “Understanding AI”: Semantic Grounding in Large Language Models arXiv:2402.10992 (submitted on 16 Feb 2024) Lyre trägt das Thema selber vor in einem Vortrag an der Uni Magdeburg. Sicher ist das der bessere Vortrag, wenn man sich dafür interessiert. Für mich lag der Wert im selber darüber Nachdenken und dem Gedanken, dass ich einen Aspekt des Semantischen bei ihm vermisse. KI trifft Philosophie: Was versteht ChatGPT? (2023) https://www.youtube.com/watch?v=MdDQ3FAzftk (Vorlesung vom 29.11.2023, Universität Magdeburg) Meine Folien finden sich hier: https://docs.google.com/presentation/d/1cEXr5t7oEcyrut8ZRtp04bFJg4oVuBokR9GOq_FJjqc/edit?usp=sharing

Erschienen: 28.02.2024
Dauer: 00:28:39

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Ist ChatGPT intelligent? Eine einfache Attacke liefert die Antwort!

Es gibt verschiedene Angriffsformen, mit der man ein Sprachmodell attackieren kann. Fragen Sie dazu mal ChatGPT, es ist sehr auskunftsfreudig zu dem Thema. So klug, schlau und intelligent und kreativ ChatGPT auch sein mag: Hat dieser Eindruck noch Bestand, wenn man eine einfache Attacke fährt?

Erschienen: 29.01.2024
Dauer: 00:30:39

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Womit kämpfst Du im Studium – mit Dir oder dem Stoff? Ein Gedanke von Ali Abdaal

Ali Abdaal hat im Podcast "The Deep Life" im Gespräch mit Cal Newport einen interessanten Gedanken geäußert, der mich ans Nachdenken gebracht hat: Ist das der Grund, warum die Hälfte meiner Studierenden nicht mehr aktiv dabei ist? Das ganze Gespräch kann man sich hier anhören: https://www.youtube.com/watch?v=Y6vFa781ofE Der Gesprächsauszug beginnt hier:https://www.youtube.com/watch?v=Y6vFa781ofE&t=4251s

Erschienen: 26.01.2024
Dauer: 00:13:39

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Zu Besuch beim LectureCast: Podcasts im Hochschulkontext

Der Didaktik-Podcast der Hochschule Macromedia, der LectureCast, hat mich zum Gespräch eingeladen. Wir sprechen über Podcasts im Hochschulkontext, speziell über Herzbergs Hörsaal. Die Gastgeber sind Prof. Dr. Andreas Hebbel-Seeger und Prof. Dr. Tamara Ranner von der Hochschule Macromedia. Mit der Aufzeichnung verbinden wir ein Experiment: Hier auf Herzbergs Hörsaal kann man die unbearbeitete und ungeschnittene Fassung unseres Gesprächs hören. Im LectureCast, Episode 68, ist die überarbeitete Fassung zu finden. Wir wollen selber einmal wissen, wie diese unterschiedlichen Formen der Aufbereitung wirken. Und wir laden alle Hörer*innen ein, auch mal "drüben" reinzuhören und selber zu vergleichen, wie die Wirkung ist. Episode 68: https://podcasters.spotify.com/pod/show/macromedia0/episodes/LectureCast--Episode-68-PodCast-als-Lern--und-Fortbildungsmedium-e27aao9 Der LectureCast mit allen Folgen ist zu finden bei https://open.spotify.com/show/39acYxWTZWVLXYZS8xXVrA und überall dort, wo es Podcasts gibt.

Erschienen: 14.08.2023
Dauer: 00:37:15

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WAI: Thesis zur Bachelorarbeit am Ende schreiben oder Salamitaktik?

Angenommen, Sie haben Ihre Bachelorarbeit angemeldet. Die Uhr läuft, Sie haben drei Monate. Am Schluss müssen Sie einen Text abgeben, Ihre Thesis. Dann macht es doch Sinn, so früh wie möglich mit dem Schreiben zu beginnen, oder? Und immer wieder, Schritt für Schritt, den Text zu ergänzen und zu erweitern. Das ist die sogenannte Salamitaktik. Nach und nach entsteht der Text für die Thesis. Oder ist es klüger, das Schreiben der Thesis an das Ende der Forschungs- und Entwicklungsarbeit zu legen? Dann, wenn man die Ergebnisse kennt, wenn man weiß, was man zu sagen hat. Beide Vorgehensweisen haben Ihre Vor- und Nachteile. Bei einer der beiden Strategie habe ich oft eine Dynamik beobachtet, die dem Ergebnis und der Note zur Thesis nicht gut getan hat. Denn Sie dürfen nicht vergessen, worauf es eigentlich ankommt: auf Forschung und Entwicklung, zu der Unwägbarkeiten und Überraschungen dazu gehören.

Erschienen: 10.05.2023
Dauer: 00:17:45

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Prog2: Code erzählt Geschichten – Beispiel: Berechnung der Fibonacci-Zahlen

Es gibt viele Möglichkeiten, Code etwas erzählen zu lassen. Ich versuche, Ihnen das am Beispiel der Fibonacci-Zahlen zu verdeutlichen. Rein funktional betrachtet liefert in unserem Beispiel jede Erzählung das gleich Ergebnis. Und dennoch löst die Erzählung etwas in ihrem Kopf aus. Sie veranschaulicht Ihnen auf verschiedene Weisen, wie vorgegangen wird und welcher gedanklichen Konstrukte sich dabei bedient wird. Erzählen Sie den Code mit Anweisungen oder mit Ausdrücken? Welche Datenstrukturen verwenden Sie dabei – und wie verwenden Sie die Datenstrukturen? Ich finde es überraschend, dass sich die Berechnung der Fibonacci-Zahlen mit so vielen Erzählungen bzw. Erzählvarianten darstellen lässt. Und sicher gibt es noch viele, viele mehr. Meinen Code, den ich bespreche, finden Sie hier: https://gist.github.com/denkspuren/c99c64d3c0cbee966e8a9ec74708af5d Dazu gibt es auch ein YouTube-Video, wenn Sie Interesse haben: https://youtu.be/dOi0gFhb3eg

Erschienen: 13.04.2023
Dauer: 00:24:40

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OOP/Java: Objekt- und Referenzstrukturen visualisieren; Beispiel Baum und Cursor

In Java haben wir es mit Objekten und Referenzen auf Objekte zu tun; die einen visualisieren wir durch runde Formen, die anderen durch Pfeile. Dazu kommen noch die primitiven Werten. Die Visualisierung benötigen wir für das "Kopfkino", anhand derer wir uns Strukturen veranschaulichen. Wir können da noch eins drauflegen, indem wir Teilstrukturen anhand von Bildern oder Symbolen zusammenfassen und verknüpfen. Dann können wir verbildlichte Konzepte in der Logik eines Bildes nachvollziehen, erklären und verständlich machen. Solche Vorstellungswelten sind nötig, weil die Arbeit mit dem reinen Programmtext, wo wir auf der Klassenebene arbeiten, das nicht direkt durchscheinen lässt. Man muss sich bewusst klar machen, was sich hinter den Deklarationen von Klassen, Objektvariablen und Methoden verbirgt, was damit in bildlichen Bezugsstrukturen passiert bzw. passieren soll. Die Episode ist ein Versuch, dieses Denken in Bildern rein sprachlich zu transportieren. Ich hoffe, Sie können sich vorstellen, was ich erklären und sagen will. Zur Unterstützung finden Sie unter dem nachstehenden Link ein Tafelbild, auf das ich mich beim Reden beziehe. Damit Sie im Zweifelsfall etwas vor Augen haben ;-) https://drive.google.com/file/d/1sactQD4A-3JixPirbUr8RI74w8THTk3S/view?usp=sharing

Erschienen: 12.01.2023
Dauer: 00:33:59

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Im Gespräch: Anne Dippel und Martin Warnke – Tiefen der Täuschung: Computersimulationen und Wirklichkeitserzeugung

Anne Dippel und Martin Warnke haben ein sehr interessantes Buch geschrieben, das frisch in den Regalen der Buchhandlungen zu finden ist: »Tiefen der Täuschung: Computersimulationen und Wirklichkeitserzeugung«, Berlin: Matthes & Seitz, 2022. Es geht um die Frage, ob Computersimulationen eine eigenständige Form der Theoriebildung sind – und, da sie die Frage mit "Ja" beantworten, welche wissenschaftstheoretischen und medientheoretischen Konsequenzen und Erkenntnisse damit einhergehen. Das Spannende an der Herangehensweise ist, dass sie der Computersimulation die Erkenntnis- und Arbeitsweisen der Physik gegenüberstellen; darum wird es auch um Quantenphysik gehen, um einen größtmöglichen Kontrast herzustellen. Ich finde das alles aufregend, sehr erhellend und wegweisend, und ich freue mich, dass die beiden Zeit für ein Gespräch in Herzbergs Hörsaal hatten. Webseite zum Buch: https://www.matthes-seitz-berlin.de/buch/tiefen-der-taeuschung.html Anne Dippel ist Historikerin und promovierte Kulturanthropologin, sie forscht und lehrt an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena. Martin Warnke ist promovierter Physiker und lehrt als Professor für Informatik und Digitale Medien an der Leuphana Universität Lüneburg. Webseite Anne Dippel: https://www.kuk.uni-jena.de/seminar-fuer-volkskunde-kulturgeschichte/personen/pd-dr-anne-dippel Webseite Martin Warnke: https://www.leuphana.de/institute/icam/personen/martin-warnke.html

Erschienen: 31.08.2022
Dauer: 01:35:12

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Im Gespräch: Thorsten Weyer – Was ist Informatik? Was macht die Informatik zur Wissenschaft?

Prof. Dr. Thorsten Weyer ist Informatiker und neu berufener Kollege an der Technischen Hochschule Mittelhessen. Wie es der Zufall wollte, teilen wir uns ein Büro. Da lag es nahe, dass wir uns einmal im Podcastformat darüber unterhalten: Was ist Informatik? Prof. Weyer kommt vom Software Engineering und bringt damit eine ganz eigene Perspektive ein. Sehr interessant finde ich auch unseren Austausch zu der Frage, was das Wissenschaftliche in der Informatik ist und was das für eine Bachelorarbeit bedeutet. Wir brauchen mehr solche Dialoge und Austausche in der Informatik an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften.

Erschienen: 20.07.2022
Dauer: 01:24:37

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