Der Wissenschaftspodcast des Berlin Center for Global Engagement
Ist Wissenschaft wirklich global? Reduzieren wir sie nicht zu oft auf einzelne Standorte wie Harvard und Cambridge? In diesem Podcast erzählenForscherinnen und Forscher von ihrer Arbeit zwischen verschiedenen Welten, von Berlin bis Dakar, von Rio de Janeiro bis Manila. WelchePerspektiven eröffnen Grenzüberschreitungen? Welche Herausforderungen bringen sie mit sich? Meridian – Der Wissenschaftspodcast des Berlin Center for Global Engagement (BCGE) gibt Einblicke in spannende Biografien zwischen verschiedenen Breitengraden. Das BCGE ist ein Zentrum der Berlin University Alliance und wird im Rahmen der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern gefördert.
Mathematics serves as an engine for innovation across a broad spectrum of applications – from sustainable energy and mobility to health to artificial intelligence. Mathematicians provide the foundations for the use of the ever-growing amounts of data in other disciplines, seeking solutions for future challenges. But how can cooperation with the Global South in mathematics contribute to finding solutions for global challenges? How does international cooperation, for instance with Africa, look like? What do mathematicians do and is maths really a universal language? In this episode, Kevin Caners discusses how mathematics can transform the world with Dr Dominic Bunnett and Marwa Zainelabdeen, both members of the Cluster of Excellence MATH+, a collaboration of FU, HU, and TU Berlin, the Weierstrass Institute for Applied Analysis and Stochastics (WIAS) and the Zuse Institute Berlin (ZIB). MATH+ has ties with African institutions, such as the African Institute of Mathematical Sciences (AIMS).„International cooperation is the absolute most important and most enjoyable part of one’s research. You cannot get as far by yourself. You are limited by your own mind,“ states Dominic Bunnett. Dominic Bunnett is a postdoc at TU Berlin working in algebraic geometry and member of the program committee for the Young African Mathematicians program of the Cluster of Excellence MATH+.Marwa Zainelabdeen is a MATH+ doctoral student at the Weierstrass Institute for Applied Analysis and Stochastics and Freie Universität Berlin and lecturer at the University of Khartoum, Sudan.
Erschienen: 02.09.2024
Dauer: 00:42:08
Die Folgen des Klimawandels sind weltweit spürbar und fallen zunehmend drastisch aus. Trotz des immensen sozialen und politischen Drucks fällt es vielen Regierungen und Ländern schwer, den Ausstieg aus fossilen Energien, wie Kohle, zu planen und zu gestalten. Die Komplexität und internationalen Abhängigkeiten im fossilen Energiebereich sind oft so groß, dass die Gestaltung eines partizipativen und gerechten Wandels unmöglich scheint. Wie sehen diese internationalen Abhängigkeiten aus? Wie kann der Energiewandel gestaltet werden, damit der Ausstieg aus fossilen Energien auch weltweit gelingt? Wie wurde beispielweise der Kohleausstieg in Deutschland organisiert und wie können andere Länder von dem Wissen darüber profitieren? Wie diskutiert man fossile Energien in anderen Kontexten und was kann man in Deutschland davon lernen? In dieser Episode diskutiert Philipp Eins mit Alexandra Krumm über neue Formen der wissenschaftlichen Zusammenarbeit, um die globale Energiewende gerecht und nachhaltig zu gestalten. Das kollaborative deutsch-kolumbianisch-südafrikanische Forschungsprojekt TRAJECTS bringt Universitäten und rund 40 weitere Akteur*innen aus Zivilgesellschaft, Forschung und Privatwirtschaft zusammen. Im Mittelpunkt stehen Maßnahmen für den Klimaschutz wie der Ausstieg aus fossilen Brennstoffen sowie Änderungen in der Landwirtschaft und im Ökosystemschutz.Alexandra Krumm ist akademische Co-Koordinatorin von TRAJECTS an der TU Berlin und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Europa-Universität Flensburg. In ihrer Promotion beschäftigt sie sich mit der Energiewende und dem Kohleausstieg in Deutschland und Indien mit einem Schwerpunkt auf Partizipationsmöglichkeiten von Akteur*innen und der Integration von sozialen Aspekten in die Energiemodellierung.
Erschienen: 12.06.2024
Dauer: 00:34:01
Die Menschen fühlen sich zunehmend überfordert und hilflos angesichts der vielen politischen, wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Krisen, mit denen die Welt derzeit konfrontiert ist - von globaler Erwärmung, Umweltverschmutzung und Verlust der Artenvielfalt bis hin zu Krieg, Autoritarismus, Landraub, Ungleichheit und Entbehrungen. Visionen und Auswege aus den Krisen sind gefragt, können aber nicht in denselben Paradigmen des Patriarchats, des Kapitalismus und des Rassismus liegen, die sie verursacht haben. Die weltweit vorherrschende Vorstellung, dass Wirtschaftswachstum zum Wohlergehen der Menschen führt, ist gescheitert, argumentiert der Umweltschützer Ashish Kothari. Was aber sind alternative Ideen, um wirtschaftliches und soziokulturelles Wohlergehen im Einklang mit der Natur zu gewährleisten? Was können Einzelne und lokale Gemeinschaften tun, um den globalen Herausforderungen durch radikale Demokratie und lokale ökologische und wirtschaftliche Sicherheit zu begegnen? Welche Rolle spielt die Umweltbewegung in Indien und wo liegen die Unterschiede zur deutschen Bewegung? Was kann der "Globale Norden" vom "Globalen Süden" lernen? In dieser Meridian-Folge diskutiert Kevin Caners mit Ashish Kothari über neue Theorien und Praktiken in Indien und dem "Globalen Süden" für eine nachhaltige Zukunft. Kothari stellt die jüngsten Entwicklungen in lokalen Gemeinschaften vor und zeigt, wie sie es erfolgreich geschafft haben, die Lebensbedingungen mit der Natur und nicht gegen sie zu verbessern. Ashish Kothari ist Gründungsmitglied von Kalpavriksh und lehrte am Indian Institute of Public Administration. Er koordinierte Indiens nationalen Strategie- und Aktionsplan für biologische Vielfalt, war im Vorstand von Greenpeace International und Indien, im ICCA-Konsortium sowie als Richter am Internationalen Tribunal für die Rechte der Natur tätig. Er hilft bei der Koordinierung des Vikalp Sangam (Alternatives Confluence) Prozesses in Indien und des Global Tapestry of Alternatives. Er ist Mitautor/Mitherausgeber von Churning the Earth, Alternative Futures und Pluriverse: A Post-Development Dictionary. Im Jahr 2023 war er Mercator-Stipendiat an der Universität Kassel, Deutschland. Ashish Kothari, indischer Umweltaktivist, Kalpavriksh, Pune/Indien und co2libri Fellow bei der Berlin University Alliance
Erschienen: 21.02.2024
Dauer: 00:43:27
Klimawandel, Pandemien, Massenmigration - die Welt ist voller komplexer und miteinander verbundener Probleme. Um sie zu lösen, ist eine intensive internationale Zusammenarbeit in der Forschung und darüber hinaus erforderlich. Doch die Kooperation mit Partnern in ärmeren Kontexten ist immer noch begrenzt und wird oft von Wissensregimen aus Institutionen des globalen Nordens dominiert. Warum ist sie jedoch so wichtig für die Zukunft? Wie kann sie auf gerechte Weise organisiert werden? Wie kann die Hochschulbildung für eine globalisierte und gerechtere Welt neu konzipiert werden? In dieser Meridian-Folge diskutiert Kevin Caners mit Professor Adam Habib darüber, wie man globale Herausforderungen in einer ungleichen Welt angehen kann und warum es wichtig ist, globale Wissenschaft, globale Technologie und lokales Fachwissen zusammenzubringen. Adam Habib ist der Direktor der SOAS Universität London und Mitbegründer der African Research Universities Alliance (ARUA). Zuvor war er Vizekanzler und Rektor der University of the Witwatersrand (Wits) in Johannesburg, Südafrika, wo er auch in Zeiten der Apartheid aufwuchs und sich als politischer Aktivist engagierte. Transformation, Demokratie und integrative Entwicklung sind grundlegende Themen seiner Forschung. Prof. Dr. Adam Habib, Direktor der SOAS Universität London
Erschienen: 29.11.2023
Dauer: 00:36:53
Weltweit eskalieren Konflikte, Krisen und gar Kriege – viele entgehen der medialen Aufmerksamkeit oder werden nur gelegentlich erwähnt. In dieser Meridian-Episode geht es um Auslandsberichterstattung und vergessene oder unsichtbare Konflikte, wie beispielsweise im Jemen – laut den Vereinten Nationen einer der größten humanitären Katastrophen unserer Zeit. Es geht um Frage, was nicht berichtet wird und warum? Wie hat sich die Auslandsberichterstattung in Deutschland verändert und was hat dies für Konsequenzen in Bezug auf die Wahrnehmung internationaler Entwicklungen? Wie könnte eine verantwortungsvolle internationale Berichterstattung der Zukunft aussehen? Carola Richter ist seit 2011 Professorin für Internationale Kommunikation an der Freien Universität Berlin. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen auf Mediensystemen und Kommunikationskulturen im Nahen Osten und Nordafrika sowie Kriegs- und Auslandsberichterstattung. In ihrer Forschung setzt sie sich systematisch mit der Frage auseinander, wie die Welt in unseren Medien umfassender abgebildet werden kann. Seit einigen Jahren offeriert das von ihr mitgegründete Netzwerk AREACORE über die Plattform www.areacore.org/ims auch authentische Einblicke in Medienkulturen anderer Länder. Prof. Dr. Carola Richter, Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft, Freie Universität Berlin
Erschienen: 14.06.2023
Dauer: 00:26:08
Achtzig Prozent der Emissionen, die für den Klimawandel verantwortlich sind, werden in den G20-Staaten produziert – während Länder, die bisher die größten Schäden der Klimakrise erleiden, nicht dazugehören. Die globale Klimakatastrophe ist in Teilen der Welt wie in den pazifischen Inselstaaten schon längst Realität. Ganze Inseln, und damit nicht nur Menschen, sondern auch Orte, Kulturen, Sprachen und Erinnerungen sind in ihrer Existenz bedroht. Wer haftet für die Verluste und das Leiden derer, die am wenigsten für den Klimawandel verantwortlich sind? Wie bemisst man einen existentiellen Schaden, der durch das Versäumnis anderer entsteht? Was tun Klimaforscher*innen und Wissenschaftler*innen im Kampf für mehr Gerechtigkeit in der Klimakrise? Der Klimaphysiker Prof. Dr. Carl-Friedrich Schleussner vom Geographischen Institut der Humboldt-Universität zu Berlin berichtet von seiner Forschung der ökonomischen, sozialen und naturwissenschaftlichen Phänomene des Klimawandels und wie man damit vulnerable Gruppen bei internationalen Klimaverhandlungen unterstützen kann.
Erschienen: 06.04.2023
Dauer: 00:39:38
During the imperial era, museums played a pivotal role in the often violent extraction of cultural heritage, natural specimens, and raw materials. In the last decades, artists, scholars, and activists have critically assessed this history, calling on museums to engage with their colonial legacies and take a stance against racism. In this episode, we attend an event of the Berlin Science Week 2022 at the Berlin Museum für Naturkunde. Surrounded by thousands of rocks exhibited in the Mineral Hall, we ask our guests Mareike Vennen and Lennon Mhishi: What can a piece of quartz or a dinosaur’s bone tell about colonial practices of silencing the past? Dr Mareike Vennen, Institute of Art Studies and Historical Urban Studies at Technische Universität Berlin. Dr Lennon Mhishi, Pitt Rivers Museum at University of Oxford
Erschienen: 07.12.2022
Dauer: 00:44:32
Jeden Tag sterben in Madagaskar zehn Frauen an den Komplikationen einer Schwangerschaft oder bei der Geburt ihres Kindes. Einer der Gründe: Ein Großteil der Menschen in Madagaskar hat keine Krankenversicherung, die Kosten für eine medizinische Behandlung können sie nicht zahlen. Der Mediziner Samuel Knauß von der Charité – Universitätsmedizin Berlin wollte das so nicht hinnehmen. Gemeinsam mit seinem Kollegen Julius Emmrich und der madagassischen Ökonomin Elsa Rajemison haben sie eine App gebaut, die das Gesundheitswesen in Afrika auf den Kopf stellen könnte. Dr. Samuel Knauß arbeitet an der Klinik für Neurologie mit Experimenteller Neurologie der Charité – Universitätsmedizin Berlin.
Erschienen: 17.08.2022
Dauer: 00:35:29
Weitere Informationen zur Episode "Meridian – #9 – E-Health in Madagaskar – mit Samuel Knauß"
Ukrainische Universitäten im Krieg – mit Oksana Seumenicht Dr. Oksana Seumenicht, Research Development Manager, Max-Delbrück-Centrum und Managing Director der Deutsch-Ukrainischen Akademischen Gesellschaft e.V./UKRAINET Der russische Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 hat unermessliches Leid und Zerstörung verursacht, Tausende von Toten gefordert und Millionen von Ukrainer*innen gezwungen, ihr Land zu verlassen. Doch jenseits der dramatischen Berichte über die letzten Kampfhandlungen und Truppenbewegungen hat die Invasion auch Auswirkungen auf die vitalen Institutionen der ukrainischen Gesellschaft, einschließlich des Hochschulsystems. Wie kann man weiterarbeiten, wenn das eigene Land um sein Leben kämpft? In dieser Folge spricht Oksana Seumenicht, Geschäftsführerin der Deutsch-Ukrainischen Akademischen Gesellschaft, darüber, wie ukrainische Forschende und Studierende mit diesen außergewöhnlichen Umständen umgehen. Ukrainian universities and the war – with Oksana Seumenicht Dr. Oksana Seumenicht, Research Development Manager, Max-Delbrück-Centrum und Managing Director der German-Ukrainian Academic Society/UKRAINET The Russian invasion of Ukraine in February 2022 has led to untold suffering and destruction, caused thousands of deaths and forced millions of Ukrainian to leave their country. But beyond the dramatic news reports about the latest shelling or troop movements, the invasion has also impacted the vital institutions of Ukrainian society including its university system. How to continue to function when your country is battling for its very life? In this episode, Oksana Seumenicht, the managing director of the German-Ukrainian Academic Society, talks about how Ukrainian researchers and students are facing these extraordinary circumstances.
Erschienen: 05.04.2022
Dauer: 00:26:54
Lily Seidler über das Netzwerk Greening Africa Together
Ob verschmutztes Trinkwasser, Küstenstürme oder Ernteverlust durch unbestäubte Nutzpflanzen: Studien zufolge könnten bis zum Jahr 2050 rund fünf Milliarden Menschen unter den Folgen des Klimawandels leiden – ein Großteil davon im Globalen Süden. Klimaschutzprojekte zur Kompensation von Treibhausgasen bekämpfen idealerweise den Klimawandel und tragen zur nachhaltigen Entwicklung insbesondere im Globalen Süden bei. Aber warum müssen diese durch Auditoren aus dem Globalen Norden (teuer) zertifiziert werden? In dieser Folge spricht Lily Seidler über das Netzwerk Greening Africa Together, das eine afrikabasierte Zertifizierung von Klimaschutzprojekten mit lokal angepassten Standards, Kriterien und Indikatoren entwickelt. Lilly Seidler ist Projektkoordinatorin bei „Greening Africa Together“ an der Technischen Universität Berlin, Institut für Energietechnik.
Erschienen: 06.02.2022
Dauer: 00:27:44
Weitere Informationen zur Episode "Meridian – Folge 7 – Klimaschutz made in Africa"