Podcast "Gedankensprünge"

Gedankensprünge ist ein Podcast der Musikhochschule Lübeck, der Technischen Hochschule Lübeck und der Universität zu Lübeck. In jeder Folge sprechen Expert:innen verschiedener Disziplinen über ein Thema. Ob Forschung, Gesellschaft oder Kultur – unsere Gäste kommen aus unterschiedlichen Fachgebieten. Sie bereichern sich gegenseitig, dürfen sich aber auch gern widersprechen. Der kostenlose Audio-Podcast Gedankensprünge erscheint immer in der Mitte eines jeden Monats.

Podcast-Episoden

#48 | Die 2000er Jahre

Was haben Sie uns gebracht?

Was war, was ist, was bleibt? In einer neuen Serie widmet sich unser Podcast einzelnen Jahrzehnten und ihren Errungenschaften. Was waren die prägenden historischen Ereignisse, wie war die gesellschaftliche Stimmung, und welche Veränderungen wurden angestoßen? Was haben wir aus der Vergangenheit gelernt, was vermissen wir, und was können wir getrost hinter uns lassen? Mit dieser Folge kommen wir in den 2000er Jahren an und gleichen unsere Erinnerungen mit einem Musikpädagogen, einem Professor für Kommunikationssysteme und einem Historiker ab. Im Rückblick sieht Fabian Bade (MHL) die2000er Jahre als das letzte Jahrzehnt, in dem sich Popmusik noch relativ leicht bestimmten Genres zuordnen ließ. In der Medienlandschaft zeigten sich jedoch bereits erste Anzeichen der gewaltigen Umbrüche, die bevorstanden: Es waren nicht länger nur die Plattenfirmen, die Musiker*innen berühmt machten, sondern auch Fernsehshows – Casting-Formate wie »Popstars« (ab 2000) oder »Deutschland sucht den Superstar« (ab 2002) boomten, und der Fernsehmoderator Stefan Raab hielt sich mit dem Song »Maschen-Draht-Zaun« wochenlang auf Platz 1 der Charts. Prof. Dr. Horst Hellbrück (TH) blickt als Informatiker mit unsauf die Ängste und Sorgen zurück, die den Jahreswechsel 1999/2000 unter dem Stichwort »Millenium Bug« weltweit begleitet haben. Zum Glück sind dann doch nicht alle IT-Systeme zusammengebrochen. Er hat uns sogar etwas aus seinem akustischen Archiv mit in den Podcast gebracht: Gemeinsam lauschen wir andächtig den Geräuschen eines Modems, das sich ins World Wide Web einwählt. Sicherlich einer der Soundtracks dieses Jahrzehnts, zumindest für diejenigen, die es miterlebt haben! Als langjähriger Pressesprecher der Universität zu Lübeck erinnert sich Rüdiger Labahn (UzL) besonders intensiv an das erste Jahrzehnt der 2000er Jahre. In den Jahren 2005 und 2010 stellte die schleswig-holsteinische Landespolitik den Fortbestand der Universität existenziell in Frage. Ein Protest brach los, den sich in diesem Ausmaß niemand hätte vorstellen können. Nicht nur die Hochschulen, sondern ganz Lübeck kämpfte für seine Uni. Im Podcast blicken wir gemeinsam auf diese bewegte Zeit zurück – und stellen fest, dass sich Fabian Bade und Rüdiger Labahn schon bei den damaligen Protesten begegnet sind. In dieser Folge unter der Moderation von Johanna Helbing, Kommunikationsreferentin an der Technischen Hochschule Lübeck (TH), beleuchtet der Podcast von Lübeck hoch 3 einmal monatlich Themen der Forschung, Kultur und Gesellschaft. Geladen sind jeweils Vertreter*innen der drei am Projekt beteiligten Hochschulen (Musikhochschule Lübeck, Technische Hochschule Lübeck und Universität zu Lübeck) und je nach Thema ein*e Expert*in als Gast. Der Podcast steht über die Website www.gedankenspruenge-podcast.de und alle gängigen Plattformen zum Abruf bereit. Die Folgen gehen jeweils mittwochs zur Monatsmitte online. Wissenstransfer, wechselseitiger Dialog und neue Ideen – dafür steht Lübeck hoch 3. Den eigenen Podcast sehen die Initiatorinnen und Vertreter der drei Hochschulen als wichtigen Baustein, um den Diskurs mit der Gesellschaft über Wissenschaft und Kultur anzuregen.

Erschienen: 16.04.2025
Dauer: 00:59:53

Weitere Informationen zur Episode "#48 | Die 2000er Jahre"



#47 | Die 90er Jahre

Was haben Sie uns gebracht?

Was war, was ist, was bleibt? In einer neuen Serie widmet sich unser Podcast einzelnen Jahrzehnten und ihren Errungenschaften. Was waren die prägenden historischen Ereignisse, wie war die gesellschaftliche Stimmung, und welche Veränderungen wurden angestoßen? Was haben wir aus der Vergangenheit gelernt, was vermissen wir, und was können wir getrost hinter uns lassen? In dieser Folge blicken wir zurück auf die 90er Jahre und sprechen mit einer Volkswirtin, einem Urologen, einem Politikwissenschaftler und einer Bassistin. Prof. Dr. Karen Cabos (TH) war in den 90er Jahren ganz nah dran am finanzpolitischen Geschehen: Von 1994 bis 2003 arbeitete sie als Diplom-Volkswirtin für die Landeszentralbanken in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. Dort war sie im Stab des Präsidenten für die Geld- und Währungspolitik zuständig und hat die Einführung des Euro – 1999 als Buchgeld und 2001 als Bargeld – hautnah miterlebt. Im Podcast erklärt sie uns die vielfältigen Herausforderungen der Währungsunion, die komplexen Zusammenhänge zwischen Geldwertstabilität, Leitkurs, Zinsen und Wechselkursen und die wichtige Rolle einer Zentralbank für die Finanzstabilität. Der Politikwissenschaftler Prof. Dr. Wolfram Hilz (Universität Bonn) habilitierte sich 2003 mit einer Schrift zum Thema »Das verhinderte europäische Führungstrio – Deutschland, Frankreich und Großbritannien und die sicherheitspolitischen Herausforderungen in den neunziger Jahren« und ist damit der ideale Gast für unsere Folge. Im Podcast spricht er unter anderem über den gemeinsamen hoffnungsvollen Aufbruch Europas nach dem Mauerfall 1989, aber auch über politische Ernüchterungen wie den Völkermord in Ruanda (1994) und die militärische Intervention der Bundeswehr im Kosovo (1999). Prof. Dr. Axel Merseburger (UKSH) verbindet als Direktor der Klinik für Urologie am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, die 90er Jahre mit wichtigen medizinischen Innovationen: 1998 wurde eine blaue, diamantförmige Tablette namens »Viagra« auf den Markt gebracht. Die erektile Dysfunktion ist bis heute ein großes Problem für viele Männer und ein wichtiger Aspekt der urologischen Gesundheit. Moderne medikamentöse Therapieoptionen wie die sogenannten PDE-5-Hemmer, zu denen auch das bekannte Viagra gehört, haben die Behandlungsmöglichkeiten inzwischen deutlich verbessert und den Betroffenen zu mehr Lebensqualität verholfen. Als Bassistin ist Susanne Vogel (MHL) in den 90er Jahren mit vielen deutschen Künstler*innen auf Tournee gegangen, unter anderem mit Pe Werner und Ina Deter. Sie erinnert sich noch gut daran, wie viel die technischen Innovationen in den 90er Jahren für sie und viele andere Musiker*innen gebracht haben: Mit einem PC und entsprechender Software konnte Musik mit einfachen Mitteln selbst aufgenommen werden, die Buchung eines teuren Tonstudios war nicht mehr zwingend notwendig. Dennoch waren Plattenfirmen ungleich wichtiger als heute, um eine Chance zu haben, in die Charts zu kommen – Self-Publishing-Plattformen wie Spotify, Youtube und Soundcloud haben den Markt erst in den 2000er Jahren revolutioniert. In dieser Folge unter der Moderation von Theresia Lichtlein, Kommunikationsleiterin der Technischen Hochschule Lübeck (TH), beleuchtet der Podcast von Lübeck hoch 3 einmal monatlich Themen der Forschung, Kultur und Gesellschaft. Geladen sind jeweils Vertreter*innen der drei am Projekt beteiligten Hochschulen (Musikhochschule Lübeck, Technische Hochschule Lübeck und Universität zu Lübeck) und je nach Thema ein*e Expert*in als Gast. Der Podcast steht über die Website www.gedankenspruenge-podcast.de und alle gängigen Plattformen zum Abruf bereit. Die Folgen gehen jeweils mittwochs zur Monatsmitte online. Wissenstransfer, wechselseitiger Dialog und neue Ideen – dafür steht Lübeck hoch 3. Den eigenen Podcast sehen die Initiatorinnen und Vertreter der drei Hochschulen als wichtigen Baustein, um den Diskurs mit der Gesellschaft über Wissenschaft und Kultur anzureg

Erschienen: 19.03.2025
Dauer: 01:06:08

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Teaser | Die 90er Jahre

Was haben Sie uns gebracht?

Erschienen: 19.03.2025
Dauer: 00:00:55

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#46 | Die 80er Jahre – Was haben Sie uns gebracht?

Gedankensprünge zum Thema 80er Jahre

Was war, was ist, was bleibt? In einer neuen Serie widmet sich unser Podcast einzelnen Jahrzehnten und ihren Errungenschaften. Was waren die prägenden historischen Ereignisse, wie war die gesellschaftliche Stimmung, und welche Veränderungen wurden angestoßen? Was haben wir aus der Vergangenheit gelernt, was vermissen wir, und was können wir getrost hinter uns lassen? In dieser Folge lassen wir die 80er Jahre Revue passieren – gemeinsam mit einer Fachärztin für Infektiologie, einem Experten für Hochfrequenz- und Mikrowellentechnik und einem Professor für Digital Sound Arts. Wenn Prof. Nicola Leonhard Hein (MHL) an die Musik der 80er Jahre denkt, kommen ihm sofort die großen technischen Entwicklungen dieser Zeit in den Sinn: Das Musical Instrument Digital Interface (MIDI) und die Frequenzmodulationssynthese verändern die Art und Weise, wie elektronische Musik produziert, übertragen und gespeichert werden kann. Synthesizer wie der Yamaha DX7 und die Technik des Samplings prägen die Klangästhetik der 80er Jahre. Musik wird nun auch über Bilder vermittelt und von Bildern begleitet: Im Podcast sprechen wir über den Soundtrack zum Film »Blade Runner« (1982) und den Musikfernsehsender MTV, der 1982 erstmals auf Sendung ging. Prof. Dr.-Ing. Stefan Bartels (TH) hat die 80er Jahre als ein Jahrzehnt erlebt, in dem Strahlung sowohl in ihrer bedrohlichsten, aber auch in ihrer positivsten Form in den Alltag der Menschen eingedrungen ist. 1986 war es die radioaktive Strahlung durch den Reaktorunfall in Tschernobyl, ein Jahr zuvor die UV-Strahlung, die durch das erstmals von Forscher*innen entdeckte Ozonloch am Südpol der Antarktis ungehindert auf die Erde traf. Bestimmte Formen der Strahlung bereichern in den 80er Jahren aber auch den Alltag vieler Menschen, denn Kabel- und Satellitenfernsehen erweitern das Unterhaltungsangebot: 1981 wird der private Hörfunk zugelassen, 1984 geht der erste private Fernsehsender auf Sendung. Mit Dr. Frederike Waldeck (UKSH) erinnern wir uns an die Anfänge der AIDS-Epidemie in den 80er Jahren. Ähnlich wie bei der Corona-Pandemie herrschten damals vor allem Angst und Unsicherheit, verstärkt durch die Schwere der Erkrankung und die lange Zeit fehlenden Therapiemöglichkeiten. Zwar gibt es heute gute medizinische Behandlungsmöglichkeiten für eine HIV-Erkrankung, aber ein Impfstoff konnte nach wie vor nicht entwickelt werden. So bleibt die Beratung über Prävention und Behandlungsmöglichkeiten eine wichtige Aufgabe, die Dr. Waldeck unter anderem in ihrer Anlaufstelle »MOIN Checkpoint« wahrnimmt. In dieser Folge unter der Moderation von Nicole Werner, Mitarbeiterin am Brahms-Institut an der Musikhochschule Lübeck (MHL), beleuchtet der Podcast von Lübeck hoch 3 einmal monatlich Themen der Forschung, Kultur und Gesellschaft. Geladen sind jeweils Vertreter*innen der drei am Projekt beteiligten Hochschulen (Musikhochschule Lübeck, Technische Hochschule Lübeck und Universität zu Lübeck) und je nach Thema ein*e Expert*in als Gast. Der Podcast steht über die Website www.gedankenspruenge-podcast.de und alle gängigen Plattformen zum Abruf bereit. Die Folgen gehen jeweils mittwochs zur Monatsmitte online. Wissenstransfer, wechselseitiger Dialog und neue Ideen – dafür steht Lübeck hoch 3. Den eigenen Podcast sehen die Initiatorinnen und Vertreter der drei Hochschulen als wichtigen Baustein, um den Diskurs mit der Gesellschaft über Wissenschaft und Kultur anzuregen.

Erschienen: 19.02.2025
Dauer: 01:06:43

Weitere Informationen zur Episode "#46 | Die 80er Jahre – Was haben Sie uns gebracht?"



#45 | Die 70er Jahre – Was haben Sie uns gebracht?

Gedankensprünge über das Jahrzehnt der 1970er Jahre

Was war, was ist, was bleibt? In einer neuen Serie widmet sich unser Podcast einzelnen Jahrzehnten und ihren Errungenschaften. Was waren die prägenden historischen Ereignisse, wie war die gesellschaftliche Stimmung, und welche Veränderungen wurden angestoßen? Was haben wir aus der Vergangenheit gelernt, was vermissen wir, und was können wir getrost hinter uns lassen? In dieser Folge nehmen wir die 70er Jahre in den Blick und kommen mit einem Professor für Theoretische Informatik, einem Professor für Popular-, Jazz- und Weltmusik und einem Professor für Baukonstruktion und Entwerfen ins Gespräch. Prof. Bernd Ruf (MHL) erinnert sich gerne an die 70er Jahre zurück, denn es war das Jahrzehnt seiner Jugend, in dem sein Musikgeschmack durch den Progressive Rock mit Bands wie Black Sabbath oder Deep Purple nachhaltig geprägt wurde. Die Experimentierfreude und die unglaubliche Bandbreite der Musik der 70er Jahre vermisst er heute, wo die Musik vom Streben nach kommerziellem Erfolg bestimmt wird. Dennoch zeigt er sich im Podcast zuversichtlich, dass die Kreativität in die Musik zurückkehren wird – trotz oder gerade wegen der Möglichkeiten, die die Künstliche Intelligenz (KI) inzwischen für das Komponieren von Musik bietet. Prof. Dr. Till Tantau (UzL) sieht die 70er Jahre ebenfalls als ein spannendes und experimentierfreudiges Jahrzehnt: Steve Wozniak, damals noch Ingenieur bei Hewlett Packard, arbeitete damals in seiner Freizeit unermüdlich an der Entwicklung von Minicomputern, die für jedermann erschwinglich sein sollten, und gründete schließlich 1977 zusammen mit Steve Jobs die Firma Apple. Der »Apple I« kam auf den Markt und eine Erfolgsgeschichte begann. Bald darauf führten Unternehmen wie Apple die ersten Softwarelizenzen ein, und es waren wiederum Hobbyprogrammierer und Technikbegeisterte, die in den 70er Jahren die ersten Ideen für Open Source Software entwickelten. Demokratisierungstendenzen, Experimentierfreude und Offenheit sind auch in der Architektur der 70er Jahre ein Thema. Prof. Dipl.-Ing. Guido Neubeck (TH) wirft einen Blick zurück auf das Centre Pompidou, das 1977 nach fünfjähriger Bauzeit im Herzen von Paris eröffnet wurde und mit seiner spektakulären Architektur die Zeitgenossen zunächst schockierte. Der Anspruch, Wissen für alle Gesellschaftsschichten zugänglich und transparent zu machen, spiegelt sich auch in der Architektur des Centre Pompidou wider: Die Infrastruktur des Gebäudes liegt vollständig offen, so sind z.B. Tragwerke, Rohre und Rolltreppen an der Außenseite des Gebäudes deutlich sichtbar und farblich hervorgehoben. In dieser Folge unter der Moderation von Johanna Helbing, Kommunikationsreferentin an der Technischen Hochschule Lübeck, beleuchtet der Podcast von Lübeck hoch 3 einmal monatlich Themen der Forschung, Kultur und Gesellschaft. Geladen sind jeweils Vertreter*innen der drei am Projekt beteiligten Hochschulen (Musikhochschule Lübeck, Technische Hochschule Lübeck und Universität zu Lübeck) und je nach Thema ein*e Expert*in als Gast. Der Podcast steht über die Website www.gedankenspruenge-podcast.de und alle gängigen Plattformen zum Abruf bereit. Die Folgen gehen jeweils mittwochs zur Monatsmitte online. Wissenstransfer, wechselseitiger Dialog und neue Ideen – dafür steht Lübeck hoch 3. Den eigenen Podcast sehen die Initiatorinnen und Vertreter der drei Hochschulen als wichtigen Baustein, um den Diskurs mit der Gesellschaft über Wissenschaft und Kultur anzuregen.

Erschienen: 15.01.2025
Dauer: 01:04:22

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#44 | Die 60er Jahre – Was haben Sie uns gebracht?

Gedankensprünge über die 1960er Jahre

Was war, was ist, was bleibt? In einer neuen Serie widmet sich unser Podcast einzelnen Jahrzehnten und ihren Errungenschaften. Was waren die prägenden historischen Ereignisse, wie war die gesellschaftliche Stimmung, und welche Veränderungen wurden angestoßen? Was haben wir aus der Vergangenheit gelernt, was vermissen wir, und was können wir getrost hinter uns lassen? Mit diesen Fragen gehen wir in unsere 44. Folge und starten unseren Rückblick in den 1960er Jahren. Es diskutieren eine Hochschulpräsidentin, ein Änästhesist und ein Musikwissenschaftler. Auch wenn er die 60er Jahre nicht selbst erlebt hat, kann Fabian Bade (MHL) mit einer Begeisterung von ihrem Einfluss auf die Musikgeschichte erzählen, als wäre er tatsächlich dabei gewesen. So berichtet er im Podcast, wie die Studierendenproteste Politik in popkulturelle Events verwandelt haben und Musiker*innen wie Bob Dylan und Joan Baez den Soundtrack dafür lieferten. Es war das Jahrzehnt der friedens- und gemeinschaftstiftenden Kraft der Musik: Als die Beatles am 9. Februar 1964 erstmals in der US-amerikanischen Ed Sullivan Show auftraten, verfolgten weltweit 73 Millionen Fernsehzuschauer ihren Auftritt. Die Kriminalitätsrate sank für einige Minuten gegen Null. Für Dr. Muriel Kim Helbig (TH) sind die 60er ein besonders wichtiges Jahrzehnt für das Hochschulwesen: Mit einer Grundsatzerklärung der Ministerpräsidenten zur Errichtung von Fachhochschulen am 5. Juli 1968 wurde die Gründung von Fachhochschulen als eigenständiger Hochschultyp in der Bundesrepublik ermöglicht. Zu den ersten Fachhochschulen, die ihren Betrieb aufnahmen, gehörte im August 1969 auch die Technische Hochschule Lübeck (damals noch Fachhochschule Lübeck). Bis heute werden an den Fachhochschulen mit ihrer starken Praxis- und Anwendungsorientierung wegweisende Problemlösungen entwickelt, z. B. in der Medizintechnik. Prof. Dr. Karl-Friedrich Klotz (UzL) erinnert sich noch gut an den Contergan-Skandal Anfang der 60er Jahre: Das rezeptfreie Beruhigungsmittel galt als Wundermittel, verursachte aber bei Tausenden von Neugeborenen schwere Missbildungen. Auch seine Mutter hatte es damals während der Schwangerschaft auf dem Nachttisch liegen. Dieser Arzneimittelskandal hat bis heute Auswirkungen auf die Überwachung von Arzneimitteln. Ein medizinischer Meilenstein der 60er Jahre ist für Klotz die erste Herztransplantation im Jahr 1967, deren Bedeutung für die Herzchirurgie aus seiner Sicht kaum zu unterschätzen ist. Unter der Moderation von Theresia Lichtlein, Kommunikationsleiterin der Technischen Hochschule Lübeck, beleuchtet der Podcast von Lübeck hoch 3 einmal monatlich Themen der Forschung, Kultur und Gesellschaft. Geladen sind jeweils Vertreter*innen der drei am Projekt beteiligten Hochschulen (Musikhochschule Lübeck, Technische Hochschule Lübeck und Universität zu Lübeck) und je nach Thema ein*e Expert*in als Gast. Der Podcast steht über die Website www.gedankenspruenge-podcast.de und alle gängigen Plattformen zum Abruf bereit. Die Folgen gehen jeweils mittwochs zur Monatsmitte online. Wissenstransfer, wechselseitiger Dialog und neue Ideen – dafür steht Lübeck hoch 3. Den eigenen Podcast sehen die Initiatorinnen und Vertreter der drei Hochschulen als wichtigen Baustein, um den Diskurs mit der Gesellschaft über Wissenschaft und Kultur anzuregen.

Erschienen: 18.12.2024
Dauer: 01:07:05

Weitere Informationen zur Episode "#44 | Die 60er Jahre – Was haben Sie uns gebracht?"



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