Der Podcast zum Klimawandel. Drei Personen im Gespräch. Auf der Suche nach Fakten und Lösungen, die Mut machen.
Gemeinsam mit Wissenschaftler*innen beleuchten wir nicht nur die naturwissenschaftlichen Zusammenhänge, sondern widmen uns auch den ökonomischen, politischen und gesellschaftlichen Herausforderungen. Der Klimawandel ist eine menschengemachte Krise. Doch wir fragen uns, wie wir im Angesicht dessen handlungsfähig bleiben? Deshalb gehen wir mit Wissenschaftler*innen ins Gespräch, die uns helfen, eine offenbar erdrückende Komplexität aufzulösen. Begeben wir uns also auf die Suche nach den kreativen, innovativen, sinnvollen und auch wirksamen Lösungen und sprechen mit Forscher*innen, die uns zeigen, wie wir die Hoffnung nicht verlieren und gemeinsam eine lebenswerte Zukunft gestalten.
Im Gespräch mit Luisa Neubauer
Im März 2019 unterzeichneten zehntausende Wissenschaftler:innen eine Stellungnahme mit dem Titel „Die Anliegen der demonstrierenden jungen Menschen sind berechtigt“ - ein Grundstein der Scientists for Future. Mit „demonstrierenden Jungen Menschen“ waren natürlich vor allem die Aktivist:innen von Fridays for Future gemeint. Bei der Vorstellung besagter Stellungnahme in einer Bundespressekonferenz war auch Luisa Neubauer als Repräsentantin der damals selbst erst wenige Wochen alten FFF-Bewegung dabei. Im März 2023, vier Jahre später, treffen wir Luisa am Rande einer Lesung in Dresden. Als eine der Gründer:innen von FFF hat sie die Entwicklung der Bewegung mitgeprägt und kann ihren aktuellen Stand wie wahrscheinlich wenige sonst einordnen. Im Gespräch mit Luisa dreht sich alles um die Beziehung zwischen von Wissenschaft und Klimaaktivismus. Wie wird „Listen to the Science“ in der Klimabewegung gelebt und worin liegen die Herausforderungen beim Übertragen komplexer wissenschaftlicher Erkenntnisse in konkreten Aktivismus? Antworten auf diese und weitere Fragen gibt Luisa in dieser kurzen Spezialfolge.
Erschienen: 25.03.2023
Dauer: 00:27:06
Weitere Informationen zur Episode "Folge #29 (Spezial) - Fridays & Scientists"
Im Gespräch mit Dr. Roda Verheyen
Wir freuen uns sehr darüber Dr. Roda Verheyen zu Gast zu haben. Die promovierte Rechtsanwältin und Richterin des Hamburgischen Verfassungsgerichts ist eine engagierte und erfolgreiche Kämpferin für die Rechte zukünftiger Generationen. Mit ihrer Dissertation zu „Climate Change Damage in International Law“ versuchte sie schon vor fast 20 Jahren den rechtlichen Rahmen für die internationale Aushandlung von Kompensationen von Klimafolgeschäden abzustecken. Ein perfekter Anlass auch über die COP26 und die aktuellen Planungen für einen "Loss and Damage Fond" zu sprechen. Wir besprechen auch nationales Recht, die Mittel und Wege, die uns unser Rechtsstaat und ein Rechtssystem bietet um erfolgreich für "die gute Sache" zu arbeiten, Rodas langen Atem und geraufte Haare. Wir haben die Folge bereits im Februar aufgenommen. Diese Woche erscheint nun Rodas Buch "Wir alle haben ein Recht auf Zukunft", indem Sie den Blick auch wieder in andere Länder und Regionen lenken möchte, in denen ebenfalls viele Menschen mit Hilfe (strategischer) Klagen einige der Hauptverantwortlichen der Klimakrise bennenen und haftbar machen möchten.
Erschienen: 16.03.2023
Dauer: 01:27:45
Im Gespräch mit Michael Braungart
Wir sprechen mit Prof. Michael Braungart über Cradle to Cradle, Kreislaufwirtschaft und wie man einen positiven Einfluss auf Klima, Biodiversität und letztendlich die menschlichen Lebensgrundlagen erzielen kann.
Erschienen: 09.03.2023
Dauer: 01:17:01
Weitere Informationen zur Episode "Folge #27 – Cradle to Cradle"
Im Gespräch mit Kjell Kühne
Wir sprechen mit Kjell Kühne, Geowissenschaftler und Klimaaktivist, über Carbon Bombs - die weltweit größten fossilen Energiereserven, ihr Schadenspotential, und Strategien für ihre Entschärfung.
Erschienen: 07.02.2023
Dauer: 01:15:51
Weitere Informationen zur Episode "Folge #26 – Carbon Bombs"
Im Gespräch mit Prof. Anja Rammig & Dr. Thomas Fatheuer
Im Jahr 2018 erschien im Magazin Science einen Artikel mit dem Titel Amazon Tipping Point. Die These: Der Amazonasregenwald kann bei einer Abholzung von 20-25% einen Kipppunkt überschreiten. Das Überschreiten dieses Kipppunktes würde dazu führen, dass der Wald sukzessive zurückgeht und durch baumlose Ökosysteme verdrängt wird. Diese Zahlen sind besonders alarmierend, wenn man bedenkt, wie weit die Zerstörung fortgeschritten ist: Die bisherigen Rodungen belaufen sich nämlich auf etwa 17-20%. Der Amazonas ist in akuter Gefahr. Wie kommt es zu diesem Kipppunkt und welche Effekte setzen den Amazonasregenwald unter Druck? Wie erforscht man so etwas? Welche politischen Weichen müssen jetzt gestellt werden, um den Amazonas zu retten? Für ein so komplexes Thema haben wir diesmal gleich zwei Gäste eingeladen: Anja Rammig ist Professorin für Land Surface-Atmosphere Interactions an der TU München. Thomas Fatheuer ist Soziologe und Brasilien-Experte, der unter anderem lange das Büro der Heinrich-Böll-Stiftung in Rio de Janeiro leitete.
Erschienen: 18.12.2022
Dauer: 01:48:31
Weitere Informationen zur Episode "Folge #25 – Kipppunkt Amazonien"
Im Gespräch mit Dr. Friedrich Bohn
Alle Jahre wieder treffen auf der Conference of Parties (COP) Delegationen aus den Unterzeichnerstaaten der UN-Klimarahmenkonvention aufeinander - diesen November schon zum 27. Mal, und zwar in Sharm El Sheikh, Ägypten. Dr. Friedrich Bohn war vor Ort dabei und berichtet uns aus erster Hand. Als Wissenschaftler am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung arbeitet Friedrich daran, Ökosysteme im Computer zu modellieren - und dabei insbesondere den Wald. In unserem Gespräch geht es also weiter um die Glasgow Forrest Declaration, den Amazonas, die deutschen Wälder, Rohstoffe aus dem Wald, und die Rolle des Waldes für das Klima - kurz gesagt, den Wald der Zukunft.
Erschienen: 05.12.2022
Dauer: 01:34:21
Weitere Informationen zur Episode "Folge #24 – Der Wald der Zukunft"
Im Gespräch mit Prof. Alexandra-Maria Klein
Schon bevor die Krefelder Studie 2017 gezeigt hat, dass die Insektenbiomasse in Deutschland in den letzten knapp 30 Jahren um 75% zurückgegangen ist, wurde in Fachjournalen (bspw. Barnosky et al., 2011, Nature) bereits vor einem globalen Massenaussterben gewarnt. In Deutschland ist die Debatte über Biodiversität häufig eng verknüpft mit dem Thema Landwirtschaft, die durch den Anbau von Monokulturen und die Nutzung von zu viel Giften als ein Haupttreiber des Verlustes an biologischer Vielfalt gilt. Dabei beinhaltet Biodiversität nicht nur die Vielfalt an Arten, sondern auch die genetische Vielfalt und die Diversität von Ökosystemen. Um das Gegen- bzw. Miteinander von Landwirtschaft und Biodiversität genauer zu beleuchten, reden wir mit Dr. Alexandra-Maria Klein, Professorin für Naturschutz und Landschaftsökologie an der Universität Freiburg. Ihr Hauptforschungsthema ist die Wechselwirkung von Pflanze und Bestäuber mit Fokus auf die Biene. Sie erzählt uns, was Biodiversität in der Landwirtschaft bedeutet, wie wir sie messen und welches die wesentlichen anthropogenen Einflüsse sind.
Erschienen: 16.04.2022
Dauer: 01:13:05
Weitere Informationen zur Episode "Folge #23 – Biodiversität und Sustainable Farming"
Im Gespräch mit Prof. Andreas Löschel
16 Tage nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine steht diese Folge im Lichte großer energiepolitischer Unsicherheiten. Die vergangenen Tage haben uns auf erschütternde Weise gezeigt, wie eng die Abhängigkeit vom Import fossiler Energieträger mit sicherheitspolitischen Problemen zusammenhängt. Gegen den “petro-state” Russland und das System Putin, die in weiten Teilen von dem Export von Kohle, Öl und Gas abhängen, könnte ein entsprechendes Embargo eine wirksame Sanktion darstellen. Damit gehen für die Import-Länder jedoch auch bedeutende Fragen über den Weg hin zu einer Energie-Autonomie einher. Darüber, was dies für die kurz- und mittelfristige Zukunft der Energieversorgung bedeutet und welche Rolle erneuerbare Energien dabei einnehmen, sprechen wir heute mit dem Energie-Ökonom und IPCC-Leitautor Prof. Andreas Löschel.
Erschienen: 10.03.2022
Dauer: 01:22:37
Weitere Informationen zur Episode "Folge #22 – Energieautonomie"
Im Gespräch mit Prof. Andrea Rumler & Prof. Volker Quaschning
Auf dem Weg zu einem vollständig auf regenerativen Quellen basierenden Energiesystem - raus aus dem fossilen Zeitalter - spielen Wind- und Solarkraft eine maßgebliche Rolle. Mit zunehmendem Anteil der Erneuerbaren am Energieaufkommen findet jedoch auch eine Verlagerung von zentralen Kraftwerken hinzu dezentralen Anlagen, wie insbesondere der Solarkraft auf den Dächern statt. Damit verbunden ist auch die immer stärker werdende Beteiligung bzw. Einbeziehung von Unternehmen, Kommunen, aber auch der einzelnen Bürger:innen. Auf dieser Ebene stellt die hauseigene Erzeugung von Solarstrom für Mietsgebäude eine besondere, gerade für Städte aber auch eine besonders wichtige Möglichkeit als Beitrag zur Energiewende dar. Diese Möglichkeit kann durch das 2017 in Deutschland eingeführte Konzept “Mieterstrom” unterstützt werden und sowohl für die Vermieter:innen- als auch die Mieter:innenseite Vorteile mit sich bringen. Mit der Frage, warum Mieterstrom bislang jedoch weit unter seinem Potenzial bleibt und wie man dies durch gezielte Anreize und Maßnahmen ändern könnte, beschäftigen sich die heutigen Gäste, Prof. Andrea Rumler und Prof. Volker Quaschning, mit ihren Forschungsgruppen in einem gemeinsamen Forschungsprojekt: MieterstromPlus. Im Lichte ebendieser Frage, wie die Solarkraft zu den Menschen kommen kann, steht das heutige Gespräch.
Erschienen: 18.02.2022
Dauer: 01:02:48
Weitere Informationen zur Episode "Folge #21 – Solarstrom für alle"
Im Gespräch mit Prof. Niklas Höhne
Die 26. UN-Klimakonferenz COP26 fand vom 31. Oktober bis zum 12. November im schottischen Glasgow statt. Greta Thunberg nannte die Konferenz vor Ort ein “Global North greenwash festival” und manche Beobachter stellten in Frage, ob selbst die Delegierten der Konferenz noch an das 1,5 Grad Ziel glauben. Doch bei allem ‘blah, blah, blah’ wurden auch Ergebnisse erzielt - wir habe uns gefragt, ob man den Erfolg einer Klimakonferenz überhaupt klar beurteilen kann und mit jemandem gesprochen, der schon oft dabei gewesen ist, Prof. Niklas Höhne vom NewClimate Institute. Als Professor für Mitigation of Greenhouse Gas Emissions, ehemaliger UNFCCC-Mitarbeiter und IPCC-Autor, analysiert Niklas mit seinem Projekt Climate Action Tracker ob die Zusagen der Länder ausreichen, um gefährlichen Klimawandel zu verhindern. Wir konnten mit Niklas über seine Bilanz der COP26 sprechen, die zugleich nüchtern aber auch hoffnungsvoll ausfällt. Darüber hinaus gibt er auch Einblicke dazu, wie man eigentlich dazu kommt, an einer Conference of Parties teilzunehmen, wie dort diskutiert wird und welche Herausforderungen sich im Austausch zwischen Wissenschaftler:innen und Politiker:innen stellen. Eine UN Klimakonferenz ist nicht einfach nach 2 Wochen vorbei, sondern die Arbeit der Aktivisten und Wissenschaftler geht kontinuierlich weiter, was uns Niklas in seiner Einschätzung zu den Klimaschutzplänen der neuen Regierung verdeutlichte.
Erschienen: 20.12.2021
Dauer: 01:09:48
Weitere Informationen zur Episode "Folge #20 – Scientist Reacts to COP26"