Wir sind zwei sprechbegeisterte Sprachwissenschaftler und tagtäglich wandeln wir auf den Pfaden der Sprache: Wir erkunden, legen frei und manchmal verirren wir uns. Da der Weg das Ziel ist, wagen wir uns in alle Winkel der Sprachwissenschaft. Von unseren wechselseitigen Ausflügen erzählt alle zwei Wochen der eine dem anderen - und ihr könnt mitkommen. Ein Podcast von Anton und Jakob.
Anlässlich des Silberjubiläums des internationalen Tages der Muttersprache am 21. Februar 2025 geht es in dieser letzten Folge der dritten Staffel um all diejenigen Muttersprache im deutschsprachigen Raum, die nicht Deutsch sind. Das Deutsche ist zwar die meistgesprochene Erstsprache im Deutschland, Österreich und der Deutschschweiz, aber ganz sicher nicht die einzige. In dieser Folge klären wir, was eine Minderheitensprache ausmacht, wie sie im DACH-Raum geschützt werden und welche Minderheitensprachen es überhaupt gibt. Ihr werdet erstaunt sein über die linguistische Diversität mitten in Europa.Ein Podcast von Anton und Jakob. Instagram: https://www.instagram.com/sprachpfade ___ Literatur:Dagmar Richter (2008): „‘Ansprüche’ der Mehrheit auf Einsprachigkeit im Spannungsfeld des Minderheitenschutzes. Nationale und internationale Rechtslage“, in: Georges Lüdi, Kurt Seelmann, Beat Sitter-Liver (Hg.): Sprachenvielfalt und Kulturfrieden. Sprachminderheit, Einsprachigkeit, Mehrsprachigkeit. Probleme und Chancen sprachlicher Vielfalt, Fribourg, S. 253-293.Peter Sandrini (2019): Translationspolitik für Regional- und Minderheitensprachen. Unter besonderer Berücksichtigung einer Strategie der Offenheit (Arbeiten zur Theorie und Praxis des Übersetzens und Dolmetschens 99), Berlin.Links: UNESCO-Seite des internationalen Tags der Muttersprache: https://www.unesco.org/en/days/mother-language Europäische Charta der Regional- und Minderheitensprachen: https://www.coe.int/de/web/european-charter-regional-or-minority-languages Mitteilung der Schweizer Verwaltung zu Bemühungen des Minderheitensprachenschutzes: https://www.admin.ch/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-85325.html Broschüre des deutschen Innenministeriums zu Minderheitensprachen in Deutschland: https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/downloads/DE/publikationen/themen/heimat-integration/nationale-minderheiten/BMI24036-minderheiten-und-regionalsprachen-5-auflage.html Meldung im deutschen Bundestag, warum die Jenischen nicht als Minderheit in Deutschland anerkannt sind bzw. das Jenische nicht als Minderheitensprache anerkannt ist: https://www.bundestag.de/presse/hib/kurzmeldungen-969712___ Gegenüber Themenvorschlägen für die kommenden Ausflüge in die Sprachwissenschaft und Anregungen jeder Art sind wir stets offen. Wir freuen uns auf euer Feedback! Schreibt uns dazu einfach an oder in die DMs: anton.sprachpfade@protonmail.com oder jakob.sprachpfade@protonmail.com ___ Titelgrafik und Musik von Elias Kündiger https://on.soundcloud.com/ySNQ6
Erschienen: 18.02.2025
Dauer: 01:11:02
Stehst du manchmal auch auf dem Schlauch und weißt nicht, was jemand mit „den Nagel auf den Kopf treffen" oder "auf dem Holzweg sein" meint? In dieser Folge tauchen wir in die Materie ein und erforschen, was Phraseme und Phraseologie sind, wie sie funktionieren und warum sie ein so wichtiger Bestandteil unserer Sprache sind. Dabei untersuchen wir die wissenschaftlichen Merkmale an konkreten Beispielen und entdecken, dass Phraseme nicht nur die uns bekannten Sprichwörter und Redewendungen sind, sondern eine ganze Welt von relativ festen Ausdrücken.Klickt rein und seid gespannt auf neue Einblicke, die wir auf den Phrasem–Sprachpfaden entdecken. Ein Podcast von Anton und Jakob. Instagram: https://www.instagram.com/sprachpfade --- Grundlagenliteratur: Burger, Harald. 2015. Phraseologie: Eine Einführung am Beispiel des Deutschen. 4. neu bearbeitete Edition. Berlin: Erich Schmidt Verlag.Donalies, Elke. 2009. Basiswissen Deutsche Phraseologie (UTB Sprachwissenschaft 3193). Tübingen Basel: A. Francke Verlag. Neuhaus, Laura & Bibliographisches Institut (Hrsg.). 2020. Duden – Redewendungen. Band 11. 5., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Berlin: Duden Verlag. --- weitere Links: Eine Sammlung mit Erklärungen verschiedener Redewendungen: https://www.geo.de/geolino/redewendungen/. Ein Beitrag von Hendrik Heinze zu schiefen Sprichwörtern: https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/sozusagen/sozusagen-das-erste-schwein-werfen-schiefe-sprichwoerter-100.html. Gegenüber Themenvorschlägen für die kommenden Ausflüge in die Sprachwissenschaft und Anregungen jeder Art sind wir stets offen. Wir freuen uns auf euer Feedback! Schreibt uns dazu einfach an oder in die DMs: anton.sprachpfade@protonmail.com oder jakob.sprachpfade@protonmail.com --- Grafiken und Musik von Elias Kündiger https://on.soundcloud.com/ySNQ6
Erschienen: 02.02.2025
Dauer: 00:59:21
Weitere Informationen zur Episode "3.6 Butter bei die Fische: Redewendungen und Phraseologismen"
In dieser Folge geht es um die Schrecken der deutschen Sprache, die sich erst so richtig offenbaren, wenn man sich in die Perspektive des Fremdsprachenlernens begibt. Deutsch als Erst- oder Zweitsprache von Kindesbeinen an sprechen - schön und gut. Aber habt ihr mal drüber nachgedacht, wie es ist, Deutsch als Fremdsprache zu lernen? Mark Twain hat es versucht und ist dabei (im Großen und Ganzen) gescheitert. All sein Frust über seine zum Scheitern veruteilten Versuche, Deutsch zu lernen, bricht sich Bahn in seinem Essay "The Awful German Language" (Die schreckliche deutsche Sprache). Mit scharfem Witz und beißendem Humor führt er durch das Schreckenskabinett, dass das Deutsche für die gewillten Lerner*innen bereit hält. Auch nach über 140 Jahren kann man sich bei manchen Passagen das Lachen einfach nicht verkneifen.Wir besprechen Twains Essay und ordnen es linguistisch ein. Wir finden heraus, dass das Deutsche eigentlich gar nicht so schrecklich ist und dass Mark Twain tatsächlich "der treueste Freund der deutschen Sprache" war.Ein Podcast von Anton und Jakob. Instagram: https://www.instagram.com/sprachpfade ___ Texstversionen: Mark Twain: The Awful German Language, online auf der Website der Georgetown University in Washington, D.C.: https://faculty.georgetown.edu/jod/texts/twain.german.htmlMark Twain: The Awful German Language, online als Public-Domain-Hörbuch auf LibriVox (eine von mehreren Versionen des Hörbuchs auf LibriVox): https://librivox.org/the-awful-german-language-by-mark-twain-v-3/Der Text ist außerdem bei mehreren deutschsprachigen Verlagen mit deutscher Übersetzung erschienen - einfach mal in der lokalen Bibliothek nachfragen. Zusatzliteratur:Mark Twain (2010): The Awful German Language, mit einem Grußwort von US-Botschafter Philip D. Murphy und einem Essay von Prof. Holger Kersten, herausgegeben von der US-Botschaft Berlin (darin enthalten sind ebenfalls der englische Originaltext und kurze weitere Texte von und über Mark Twain, zum Beispiel das Essay „Mark Twain, ‚der treueste Freund der deutschen Sprache‘ von Holger Kersten): die US-Botschaft scheint die Broschüre nicht mehr zum Download anzubieten, aber wenn man "awful german language pdf" googelt, ist die Broschüre auf der Seite des DAAD weiterhin downloadbar.Norbert Hedderich (2003): Mark Twain and „The Awful German Language“, in: Die Unterrichtspraxis / Teaching German 36.1, S. 28-33.___ Gegenüber Themenvorschlägen für die kommenden Ausflüge in die Sprachwissenschaft und Anregungen jeder Art sind wir stets offen. Wir freuen uns auf euer Feedback! Schreibt uns dazu einfach an oder in die DMs: anton.sprachpfade@protonmail.com oder jakob.sprachpfade@protonmail.com ___ Titelgrafik und Musik von Elias Kündiger https://on.soundcloud.com/ySNQ6
Erschienen: 18.01.2025
Dauer: 01:06:25
Weitere Informationen zur Episode "3.5 Das schreckliche Deutsche"
In dieser Folge erkunden wir die kreative und dynamische Welt der Jugendsprache! Gemeinsam schauen wir uns an, wie Jugendliche Sprache nutzen, um sich abzugrenzen, Trends zu setzen und ihre Lebenswelt auszudrücken. Wir gehen der Frage nach, was Jugendsprache aus sprachwissenschaftlicher Perspektive eigentlich ist, welche typischen Merkmale sie aufweist, und zeigen anhand spannender Beispiele, wie lebendig und kreativ die Sprache junger Menschen sein kann. Natürlich werfen wir auch einen Blick auf das Jugendwort des Jahres 2024 und blicken zurück auf die Jugendwörter der vergangenen Jahre. Dabei fragen wir uns, wie es manche Begriffe geschafft haben, zum Jugendwort des Jahres zu werden, obwohl sie vielen von uns gar nicht aufgefallen sind. Freut euch auf spannende Einblicke, lustige Begriffe und vielleicht den ein oder anderen Aha-Moment. Viel Spaß beim Zuhören – oder wie wir’s auch sagen könnten: “Let’s go, das wird richtig lit!” Ein Podcast von Anton und Jakob. Instagram: https://www.instagram.com/sprachpfade --- Literatur: Grundlagenliteratur: Bahlo, Nils, Tabea Becker, Zeynep Kalkavan-Aydın, Netaya Lotze, Konstanze Marx, Christian Schwarz & Yazgül Șimșek. 2019. Jugendsprache: Eine Einführung. Stuttgart: J.B. Metzler. Neuland, Eva. 2018. Jugendsprache. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Tübingen: A. Francke Verlag. Vertiefung:Hofmann, Ute. 2018. Fragestellungen zur Interaktion von Sprachwandel und Sprachvarietäten. In Arne Ziegler (Hrsg.), Jugendsprachen/Youth Languages, 67–84. Berlin/Boston: De Gruyter. Und generell das Handbuch zu Jugendsprachen: Ziegler, Arne (Hrsg.). 2018. Jugendsprachen/Youth Languages: Aktuelle Perspektiven internationaler Forschung/Current Perspectives of International Research. Berlin/Boston: De Gruyter. --- weitere Links: Arnulf Deppermann über Jugendsprache (2015):https://www.youtube.com/watch?v=V_26w8nw-3o. Zuletzt aufgerufen am 15.12.2024.Vorlesung von Alexander Lasch zu Jugendsprachen in der Reihe Basiswissen Sprachwissenschaft II (2024): https://www.youtube.com/watch?v=mg8VRp_9AvQ. Zuletzt aufgerufen am 15.12.2024.Meldung der Tagesschau zum Jugendwort des Jahres 2024: https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/jugendwort-des-jahres-104.html. Zuletzt aufgerufen am 15.12.2024.Meldung von Langenscheidt zum Jugendwort des Jahres 2024: https://www.langenscheidt.com/presse/jugendwort-des-jahres-2024-aura-hat-gewonnen?srsltid=AfmBOorE0tLDL31K13-sY6uISgRnmOz-8FdFc0Vk8QlQHwaMAgJ5xg5p. Zuletzt aufgerufen am 15.12.2024.Meldung zum Jugendwort des Jahres 2016 von dpa auf TAZ: https://taz.de/Das-Jugendwort-des-Jahres/!5358851/. Zuletzt aufgerufen am 15.12.2024. Gegenüber Themenvorschlägen für die kommenden Ausflüge in die Sprachwissenschaft und Anregungen jeder Art sind wir stets offen. Wir freuen uns auf euer Feedback! Schreibt uns dazu einfach an oder in die DMs: anton.sprachpfade@protonmail.com oder jakob.sprachpfade@protonmail.com --- Grafiken und Musik von Elias Kündiger https://on.soundcloud.com/ySNQ6
Erschienen: 02.01.2025
Dauer: 01:07:00
Weitere Informationen zur Episode "3.4. Der Mythos Jugendprache und das Jugendwort des Jahres 2024"
In dieser Folge erklärt Jakob, warum Hochdeutsch sowohl unsere (meistens geschriebene) Standardsprache als auch manche Dialekte im deutschen Sprachraum bezeichnet. So ist zum Beispiel das, was täglich in den Nachrichten gesprochen wird, hochdeutsch, aber auch die schweizerdeutschen, schwäbischen, badischen, bairisch-österreichischen und fränkischen, sächsischen, kölschen und auch berlinerischen und andere Dialekte sind hochdeutsch. Wie kommt es zu dieser Doppelbedeutung des Wortes hochdeutsch?Im Sauseschritt schreiten wir einmal die Geschichte ab, in der sich die deutsche Standardsprache herausgebildet hat, um so offenzulegen, was denn unsere (hochdeutschen) Dialekte mit dem Standard zu tun haben.Ein Podcast von Anton und Jakob. Instagram: https://www.instagram.com/sprachpfade ___ “Map of German dialects (according to Wiesinger & König)” von Vlaemink, Lizenzart: CC BY-SA 4.0, URL: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Map_of_German_dialects_(according_to_Wiesinger_%26_K%C3%B6nig).png, zuletzt abgerufen am 17.12.2024. Karte des deutschen Sprachraums mit Einteilung in das Niederdeutsche (blau), das Mitteldeutsche (gelb) und das Oberdeutsche (orange). Mitteldeutsch und Oberdeutsch zusammen sind dann Hochdeutsch. Das Dunkelrote ganz im Norden ist das Friesische und das lilane im Westen eigentlich schon niederländische Varietäten (in dieser Einteilung). __Vielen Dank an die Verantwortlichen des REDE-Projekts, die uns erlaubt haben Teile der im Projekt erhobenen Tonaufnahmen zu nutzen. Die in der Folge verwendeten Aufnahmen waren im Einzelnen:Bairisch (Trostberg): TS_ALT1_WS_Dialekt (00:07-00:12)Fränkisch (Bamberg): BA_ALT_WS_Dialekt (00:06-00:10)Schwäbisch (Ulm): UL_ALT1_WS_Dialekt (00:41-00:43 und 00:46-00:48)Sächsisch (Dresden): DD_ALT_WS_Dialekt (00:02-00:07) Alle Aufnahmen sind mit der Kennung der Aufnahme (z.B. BA_ALT_WS_Dialekt) auffindbar im Audiodaten-Katalog des Projektes hier: https://www.regionalsprache.de/Audio/Catalogue.aspxWeitere Angaben zum Projekt: Schmidt, Jürgen Erich / Herrgen, Joachim / Kehrein, Roland / Lameli, Alfred / Fischer, Hanna (Hrsg.): Regionalsprache.de (REDE III). Forschungsplattform zu den modernen Regionalsprachen des Deutschen. Bearbeitet von Robert Engsterhold, Marina Frank, Heiko Girnth, Simon Kasper, Juliane Limper, Salome Lipfert, Georg Oberdorfer, Tillmann Pistor, Anna Wolańska. Unter Mitarbeit von Dennis Beitel, Lisa Dücker, Lea Fischbach, Milena Gropp, Heiko Kammers, Maria Luisa Krapp, Vanessa Lang, Salome Lipfert, Nathalie Mederake, Jeffrey Pheiff, Bernd Vielsmeier. Studentische Hilfskräfte. Marburg: Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas. 2020ff. Link zur Projektplattform: https://www.regionalsprache.de/ ___ Weiterführende Literatur: Ulrich Ammon (1986): „Explikation der Begriffe ‚Standardvarietät‘ und ‚Standardsprache‘ auf normtheoretischer Grundlage“, in: Günter Holtus / Edgar Radtke (Hg.): Sprachlicher Substandard 1, Tübingen, S. 1-63. Ulrich Ammon (Hg.), Hans Bickel (Hg.), Alexandra N. Lenz (Hg.), Juliane Fink, Andreas Gellan, Lorenz Hofer, Karina Schneider-Wiejowski und Sandra Suter (2016): Variantenwörterbuch des Deutschen. Die Standardsprache in Österreich, der Schweiz, Deutschland, Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol sowie Rumänien, Namibia und Mennonitensiedlungen, unt. Mitarb. v. Jakob Ebner, Manfred M. Glauninger, Andrea Kleene sowie Matej Ďurčo, Sara Hägi, Jörg Klinner, Ioan Lăzărescu, Marie-Anne Morand, Gudrun Salamon, Joachim Steffen, Heidy Suter und Bertold Wöss, 2. völl. neubearb. u. erw. Aufl., Berlin/Boston. Vor allem Kap. 4 „Die Voll-, Halb- und Viertelzentren des Deutschen“, S. XXXIX-LXIII.Werner Besch (2003): „Entstehung und Ausformung der neuhochdeutschen Schriftsprache/Standardsprache“, in: Sprachgeschichte. Ein Handbuch zur Geschichte der deutschen Sprache und ihrer Erforschung, 3. Teilband (Handbücher für Sprach- und Kommunikationswissenschaft 2.3), hrsg. v. Werner Besch, Anne Betten, Oskar Reichmann und Stefan Sonderegger, 2. vollst. neu bearb. u. erw. Aufl., Berlin/New York, S. 2252-2296.Ludwig Eichinger (2015): „Normierung und Standardisierung der deutschen Sprache. Eine lange Geschichte kurz erzählt“, in: Sprache als Brücke der Kulturen. Sprachpolitik und Sprachwirklichkeit in Deutschland und China, Beijing, S. 168-184.Alle Bücher ausleihbar in deiner nächsten Bibliothek! ___ Gegenüber Themenvorschlägen für die kommenden Ausflüge in die Sprachwissenschaft und Anregungen jeder Art sind wir stets offen. Wir freuen uns auf euer Feedback! Schreibt uns dazu einfach an oder in die DMs: anton.sprachpfade@protonmail.com oder jakob.sprachpfade@protonmail.com ___ Titelgrafik und Musik von Elias Kündiger https://on.soundcloud.com/ySNQ6
Erschienen: 18.12.2024
Dauer: 01:04:33
Weitere Informationen zur Episode "3.3 Die vielen Seiten des Hochdeutschen"
In dieser speziellen Spezialfolge haben wir eine Spezialistin als Gästin im digitalen Raum: Lena Völkening ist Sprachwissenschaftlerin an der Uni Oldenburg und hat sich für uns durch den linguistischen Forschungsdschungel geschlagen und wir durften ihr auf Schritt und Tritt folgen. Sie zeigt trickreich auf, was Gendern in unseren Köpfen macht und stößt uns dabei beinahe spielerisch auf unsere eigenen internalisierten Stereotype. Es stellt sich dabei heraus, dass Gendern nicht gleich Gendern ist, sondern sich der gewünschte Effekt in unseren Köpfen nur bei manchen Formen einstellt. Lena erklärt uns auch, warum Gendern eigentlich auch gar nicht gendergerecht ist, aber wieso es sich trotzdem lohnen kann. Eine faktenbasierte Streiftour durch die kognitive Genderlinguistik und die (vorläufige) Antwort auf die Frage: Was sagt die Sprachwissenschaft eigentlich zum Gendern? Direkt von Sprachwissenschaftler*innen zu euch. Ein Podcast von Anton und Jakob. - https://www.instagram.com/sprachpfade Mit Lena Völkening. Danke für deine wunderbare Vorbereitung und das tolle Gespräch!Lenas Buch ist unten in der Literatur angegeben.___ Von Lena erwähnte Experimente:Elke Heise (2000): Sind Frauen mitgemeint? Eine empirische Untersuchung zum Verständnis des generischen Maskulinums und seiner Alternativen, in: Sprache und Kognition 19 (1-2), 3–13. --> Versuchspersonen sollten Geschichten schreiben und den Protagonist*innen Namen geben.Lisa Irmen (2007): “What’s in a (Role) Name? Formal and Conceptual Aspects of Comprehending Personal Nouns, in: Journal of Psycholinguistic Research 36 (6), 431–456. --> Eye Tracking-Studie mit Satzpaaren.Andreas Klein (2022): „Wohin mit Epikoina? – Überlegungen zur Grammatik und Pragmatik geschlechtsindefiniter Personenbezeichnungen“, in: Gabriele Diewald & Damaris Nübling (Hgg.), Genus – Sexus – Gender, Berlin & Boston, 135–189. --> Mehr männliche Vornamen für Menschen als für Personen.Karin Kusterle (2011): Die Macht von Sprachformen. Der Zusammenhang von Sprache, Denken und Genderwahrnehmung, Frankfurt. --> Versuchspersonen sollten sich Vornamen für Hilfskräfte, Studierende, Jugendliche usw. ausdenken.Heiko Motschenbacher (2010): „Female-as-Norm (FAN). A typology of females and feminines”, in: Markus Bieswanger, Heiko Motschenbacher & Susanne Mühleisen (Hgg.), Language in its socio-cultural context, Bern, 35–67. --> Als wie „weiblich“ und „männlich“ bewerten Versuchspersonen Neutralformen wie Sträfling, Flüchtling und Bedienung?___Weitere erwähnte Literatur:Fabian Bross (2023): „Von biertrinkenden Studierenden, schlafenden Lachenden und gendersensibler Sprache. Zur Interpretation der Gleichzeitigkeit nominalisierter Partizipien“, in: Sprachreport 39 (3), 40-44.Helga Kotthoff & Damaris Nübling (2024): Genderlinguistik. Eine Einführung in Sprache, Gespräch und Geschlecht. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Unter Mitarbeit von Claudia Schmidt. Tübingen. George Lakoff & Elisabeth Wehling (2008): Auf leisen Sohlen ins Gehirn. Politische Sprache und ihre heimliche Macht, 3. Auflage, Heidelberg.Luise Pusch (1988): „Die Kätzin, die Rättin und die Feminismaus“, in: Women in German Yearbook 4, 15-16.Lena Völkening (2022): Gendern. Warum wir die Flexibilität des Sprachsystems nutzen sollten, Münster.Alle Bücher ausleihbar in deiner nächsten Bibliothek! ___ Gegenüber Themenvorschlägen für die kommenden Ausflüge in die Sprachwissenschaft und Anregungen jeder Art sind wir stets offen. Wir freuen uns auf euer Feedback! Schreibt uns dazu einfach an oder in die DMs: anton.sprachpfade@protonmail.com oder jakob.sprachpfade@protonmail.com ___ Titelgrafik und Musik von Elias Kündiger https://on.soundcloud.com/ySNQ6
Erschienen: 04.12.2024
Dauer: 01:28:25
In dieser ersten Folge der dritten Staffel werfen wir einen genaueren Blick auf das kyrillische Schriftsystem, seine Geschichte und seinen prägenden Einfluss auf die moderne russische Sprache. Wir sprechen über die historischen Ursprünge des Schriftsystems, seine Entwicklung über die Jahrhunderte und die Rolle, die das Kirchenslawische und die orthodoxe Kirche in diesem Prozess gespielt haben. Außerdem gehen wir der Frage nach, warum andere ostslawische Sprachen auch Elemente des uns bekannten lateinischen Alphabets enthalten. Begleite uns auf eine Reise durch Geschichte, Sprache und Kultur. Ein Podcast von Anton und Jakob. Instagram: https://www.instagram.com/sprachpfade --- Literatur:Trunte, Nicolina. 2003. Altkirchenslavisch. 5. Auflage. München: Sagner.Zybatow, Lew N. 2000. Sprachwandel in der Slavia. Die slavischen Sprachen an der Schwelle zum 21. Jahrhundert, Frankfurt am Main u.a.: Peter Lang.Alle Bücher ausleihbar in deiner nächsten Bibliothek! --- weitere Links: Issatschenko, Alexander. 1975. Mythen und Tatsachen über die Entstehung der Russischen Literatursprache. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Zugriff über: http://www.kroraina.com/slav/issatschenko_1975.htm#3 (18.11.2024).Eine kurze Geschichte der russischen Sprache (Video auf Russisch): https://www.youtube.com/watch?v=vDSn1HWY8J8&t=220sÜbersicht zur Russischen Sprache und zur Rolle des kyrillischen Alphabets: https://de.wikipedia.org/wiki/Russische_Sprache.Kritische Reflexion zur russischen Sprache: https://www.dekoder.org/de/gnose/ostslawische-sprachen-geschichte-entwicklung.Übersicht phonologischer Besonderheiten des Russischen: https://research.uni-leipzig.de/agintern/phonetik/Downloads/Russisch.pdf. HINWEIS: Wir haben in dieser Folge Seiten aus der Wikipedia verlinkt. Das bedeutet nicht, dass wir jeder einzelnen Information jedes einzelnen Artikels der Wikipedia trauen. Die hier verlinkten Artikel besitzen aber trotz anführbarer Kritik eine gewisse Qualität und eignen sich deshalb als Ausgangspunkt, um sich mit dem Thema zu beschäftigen. Falls ihr mit unseren Einschätzungen nicht übereinstimmt, meldet euch gerne. Gegenüber Themenvorschlägen für die kommenden Ausflüge in die Sprachwissenschaft und Anregungen jeder Art sind wir stets offen. Wir freuen uns auf euer Feedback! Schreibt uns dazu einfach an oder in die DMs: anton.sprachpfade@protonmail.com oder jakob.sprachpfade@protonmail.com --- Grafiken und Musik von Elias Kündiger https://on.soundcloud.com/ySNQ6
Erschienen: 20.11.2024
Dauer: 00:57:00
In unserer neuesten Podcastfolge geht es um die jiddische Sprache. Wir erkunden ihre Ursprünge im mittelalterlichen Heiligen Römischen Reich und tauchen dabei in die jüdische Geschichte Europas ein. Wir erfahren, wie sich das Jiddische im Laufe der Jahrhunderte von dort in Osteuropa ausgebreitet hat. Dabei beleuchten wir die einzigartigen kulturellen und linguistischen Einflüsse, die das Jiddische zu einer der interessantesten Sprachen der Welt machen und warum das Jiddische weder ein deutscher Dialekt noch eine einfach Schwestersprache des Deutschen ist.Ein Podcast von Anton und Jakob. Instagram: https://www.instagram.com/sprachpfade ___ Weiterführende Literatur: Marion Aptroot und Roland Gruschka (2010): Jiddisch. Geschichte und Kultur einer Weltsprache, München.Neil G. Jacobs (2005): Yiddish. A linguistic introduction, Cambridge / New York.Neil G. Jacobs (2012): „What’s the difference between Hebrew and Yiddish?“, in: E.M. Rockerson und Barry Hilton (Hrsg.): The 5-Minute Linguist. Bite-sized Essays on language and Languages, 2. Aufl., Sheffield / Bristol (CT), S. 257-261.Dov-Ber Kerler (1999): The Origins of Modern Literary Yiddish, Oxford.Alle Bücher ausleihbar in deiner nächsten Bibliothek! ___ Links:YIVO (New York): http://www.yivo.org/Moses-Mendelssohn Zentrum (Potsdam): https://www.mmz-potsdam.de/___ Gegenüber Themenvorschlägen für die kommenden Ausflüge in die Sprachwissenschaft und Anregungen jeder Art sind wir stets offen. Wir freuen uns auf euer Feedback! Schreibt uns dazu einfach an oder in die DMs: anton.sprachpfade@protonmail.com oder jakob.sprachpfade@protonmail.com ___ Titelgrafik und Musik von Elias Kündiger https://on.soundcloud.com/ySNQ6
Erschienen: 28.08.2024
Dauer: 00:58:52
Weitere Informationen zur Episode "2.10 Jiddisch: Vom Soziolekt zur Weltsprache"
Heute geht‘s ums Geld – zumindest in Ansätzen. Denn in der aktuellen Folge „Sprachpfade“ richten wir unsere Aufmerksamkeit auf die Sprache, die aus dem kapitalistischen Denken entstanden ist und dieses Denken tagtäglich stützt. Dabei gehen wir der Frage nach, wie die Sprache des Kapitalismus unsere Wahrnehmung und unsere Entscheidungen beeinflusst. Um sich unserem Ziel anzunähern, betrachten wir das Konzept der Framesemantik genauer. Mit der Framesemantik wollen wir verstehen, wie Begriffe verwendet werden, um wirtschaftliche Narrative zu formen und Machtstrukturen zu festigen. In Anlehnung an das erst kürzlich erschienene Buch „Die Sprache des Kapitalismus“ von Daniel Stähr und Simon Sahner schauen wir uns bestimmte Wörter und Phrasen gezielt an, um das kapitalistische Framing im Detail zu untersuchen. Ein Podcast von Anton und Jakob. Instagram: https://www.instagram.com/sprachpfade --- Literatur: Das Hauptwerk für diese Podcastfolge: Sahner, Simon & Daniel Stähr (2024): Die Sprache des Kapitalismus. Frankfurt am Main: S. Fischer. zusätzliche Literatur: Wehling, Elisabeth (2016): Politisches Framing: wie eine Nation sich ihr Denken einredet - und daraus Politik macht (Edition Medienpraxis 14). Köln: Herbert von Halem Verlag. wissenschaftliche Literatur: Busse, Dietrich (2012): Frame-Semantik: ein Kompendium. De Gruyter.Ziem, Alexander (2008): Frames und sprachliches Wissen: kognitive Aspekte der semantischen Kompetenz (Sprache und Wissen, 2). Berlin: de Gruyter.Ziem, Alexander, Lars Inderelst & Detmer Wulf (Hrsg.) (2021): Frames interdisziplinär: Modelle, Anwendungsfelder, Methoden. De Gruyter.Ziem, Alexander & Alexander Lasch (2013): Konstruktionsgrammatik: Konzepte und Grundlagen gebrauchsbasierter Ansätze (Germanistische Arbeitshefte 44). Berlin; Boston: De Gruyter.--- weitere Links: Zur Definition des Begriffes „Framing“: https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/politiklexikon/296348/framing/ Zur Rezension des Buches „Die Sprache des Kapitalismus“: https://www.deutschlandfunk.de/simon-sahner-daniel-staehr-die-sprache-des-kapitalismus-dlf-aa894516-100.html Zum Interview der Autoren im „Fluter“: https://www.fluter.de/kapitalismus-sprache-wirtschaft-interview-sahner-staehr Zum FrameNet – dem Framewörterbuch: http://framenet.icsi.berkeley.edu--- Gegenüber Themenvorschlägen für die kommenden Ausflüge in die Sprachwissenschaft und Anregungen jeder Art sind wir stets offen. Wir freuen uns auf euer Feedback! Schreibt uns dazu einfach an oder in die DMs: anton.sprachpfade@protonmail.com oder jakob.sprachpfade@protonmail.com --- Grafiken und Musik von Elias Kündiger https://on.soundcloud.com/ySNQ6
Erschienen: 14.08.2024
Dauer: 01:06:23
Weitere Informationen zur Episode "2.9 Was uns Worte wirklich verkaufen – Framing im Kapitalismus"
Heute geht es einerseits um das Genus, das sprachliche Geschlecht, das aber natürlich eigentlich gar kein Geschlecht ist. Woher kommt es und warum und wozu haben wir es im Deutschen? Andererseits geht es um den Sexus, das außersprachliche, realweltliche Geschlecht einer Person oder eines Tieres (egal, ob biologisch, sozial, psychologisch oder juristisch). Vor allem aber geht es um den Zusammenhang zwischen Genus und Sexus: mit der grammatischen Kategorie Genus kann man nämlich ganz einfach das Geschlecht einer Person oder eines Tieres ausdrücken. Und wir lernen, dass selbst, wenn man zum "falschen" Genus greift, das etwas über das Geschlecht einer Person aussagen kann.Ein Podcast von Anton und Jakob. Instagram: https://www.instagram.com/sprachpfade ---Weiterführende Literatur: Greville G. Corbett (1991): Gender, Cambridge.Charles F. Hockett (1958): A course in Modern Linguistics, New York. (Zitat zur Definition von Genus auf S. 231).Klaus-Michael Köpcke und David Zubin (1996): „Prinzipien der Genuszuweisung im Deutschen“, in: Deutsch – typologisch, hrsg. v. Ewald Lang und Gisela Zifonun, Berlin/New York, S. 473-491.Elisabeth Leiss (2005): „Derivation als Grammatikalisierungsbrücke für den Aufbau von Genusdifferenzierungen im Deutschen“, in: Grammatikalisierung im Deutschen, hrsg. v. Torsten Leuschner, Tanja Mortelmans und Sarah De Groodt, Berlin/New York, S. 11-30. (Zitat zum parasitären Sexus auf S. 25).Damaris Nübling (2020): Genus und Geschlecht. Zum Zusammenhang von grammatischer, biologischer und sozialer Kategorisierung, Mainz/Stuttgart.Alle Bücher ausleihbar in deiner nächsten Bibliothek! ---Der World Atlas of Language Structures (kurz: WALS):Matthew S. Dryer, Matthew und Martin Haspelmath (Hrsg.) (2013): World Atlas of Language Structure Online (v2020.3). Zenodo: https://doi.org/10.5281/zenodo.7385533, URL: https://wals.info/.Daraus die beiden Karten ("Features"), die Jakob in der Folge erwähnt:30A: Number of Genders (von Greville G. Corbett)31A: Sex-based and Non-sex-based Gender Systems (von Greville G. Corbett)---Gegenüber Themenvorschlägen für die kommenden Ausflüge in die Sprachwissenschaft und Anregungen jeder Art sind wir stets offen. Wir freuen uns auf euer Feedback! Schreibt uns dazu einfach an oder in die DMs: anton.sprachpfade@protonmail.com oder jakob.sprachpfade@protonmail.com ---Grafiken und Musik von Elias Kündiger: https://on.soundcloud.com/ySNQ6
Erschienen: 31.07.2024
Dauer: 00:59:48