Podcast "Alter, was geht?"

Alter, was geht? ist ein Podcast über die Geschichte, Gegenwart und Zukunft des Alters und des Alterns. Euch erwartet ist ein kurzweiliger und humorvoller Streifzug durch Kultur, Gesellschaft, Politik und Philosophie. Das Versprechen: Nach jeder Folge seid Ihr um spannende Fakten und interessante Anekdoten reicher - und ein bisschen älter.

Podcast-Episoden

Reiches Alter, Alte Arme

69 Prozent. So viele Menschen in Deutschland halten Altersarmut für das größte Lebensrisiko. Grund genug, einmal ausführlich darüber zu sprechen: ab wann gilt man als arm? wie viele Menschen sind betroffen? und wieso? Es zeigt sich, dass alte Menschen im Schnitt in Deutschland reicher und seltener Arm sind als junge Menschen, aber innerhalb der Gruppe der Alten die Spanne besonders groß ist. Altersarmut liegt also nicht am Alter, sondern an anderen Faktoren wie Erwerbsbiografie, Gesundheit, Herkunft oder Geschlecht. Altersarmut ist früher angelegt und muss also auch früher bekämpft werden. Wir sollten zwar auch auf die Rolle der Rente schauen, wie wir es im zweiten Teil machen, aber nicht nur: denn kaum eine Gruppe ist in Wahrheit so reich und gesund wie Menschen mit Mini-Renten. Woran das liegt, erfahrt ihr in der neuen Folge - und was es für die Immobilienstatistik bedeutet, dass junge Menschen so früh in Deutschland von zu Hause ausziehen. Viel Spaß beim Zuhören :-) Hat euch die Folge gefallen? Hinterlasst gerne ein paar Sterne, einen Kommentar oder Feedback. Ich würde mich freuen! Ausgewählte Quellen BPB: Armutsgefährdungsquoten BMAS: Alterseinkommen und zusätzliche Vorsorge Bundesbank: Vermögen und Finanzen privater Haushalte Grevenbrock, Ludwig, Siassi (2023): Homeownership Rates, Housing Policies, and Co-Residence Decisions IW-Trends 2/2022: Unterschiedliche Lebenserwartung, differenzierter Rentenzugang? Soll die gesetzliche Rente unterschiedliche soziodemografische Hintergründe berücksichtigen? DeStatis: Armutsgefährdung sowie materielle und soziale Entbehrung bei älteren Menschen

Erschienen: 25.09.2023
Dauer: 00:35:00

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Die alternde Gesellschaft - Rente gut, alles gut?

Vergangenheit und Zukunft des demografischen Wandels in Deutschland

Der demografische Wandel hat uns schon lange fest im Griff. Bereits in den 1960ern gab es dazu eine sehr lebhafte Debatte und ein zumindest in akademischen und politischen Kreisen ausgeprägtes Problembewusstsein, was sich in der Regierungserklärung von Ludwig Erhard 1963 verdichtet. Seitdem hat sich die Alterung aber deutlich beschleunigt. Heute verlassen jedes Jahr 300.000 Menschen - eine Stadt wie Münster - den Arbeitsmarkt, ohne dass junge Menschen nachrücken. Ob sich das mit Immigration, höherer Erwerbsbeteiligung von Frauen oder mit den Juristinnen und Juristen, die dank ChatPGT eingespart werden können, auffangen lässt? Der demografische Wandel führt auch dazu, dass wir heutzutage im Durchschnitt ein Viertel unseres Lebens in der Rente verbringen. Um das zu finanzieren schießt der Staat jedes Jahr über 100 Milliarden Euro an Steuergelden in die Rentenkasse. Wenn wir nichts ändern, steigt die Zahl in den nächsten 30 Jahren auf fast 500 Milliarden Euro - mit entsprechenden Konsequenzen für die nachwachsenden Generationen. Daher spricht der Verfassungsrechtler Gregor Kirchhoff bereits von einem Kipppunkt wie beim Klima. Normalerweise kommt der Tod nach der Rente, in dieser Folge aber davor: im Funfact könnt ihr mal raten, welche Berufe oder Branchen um 1900 herum besonders tödlich waren. Mich hat das Ergebnis stark überrascht. Wie immer freue ich mich über Feedback - nutzt auch gerne mal die Frage-Antwort-Funktion auf Spotify! Mein Buch findet ihr gedruckt im Buchhandel oder auch als kostenloses E-Book: https://www.wbv.de/shop/Die-kalendarische-Altersgrenze-im-Rentensystem-Willkuer-oder-Gleichheit-I73439 Wollt ihr mich unterstützen, geht das über Paypal (https://www.paypal.me/alterwasgeht). Hier noch ein paar Quellen dieser Folge: Schulz, Stefan (2022): Die Altenrepublik. Fuchs, Söhnlein, Weber (2021): Demografische Entwicklung lässt das Arbeitskräfteangebot stark schrumpfe IAB-Kurzbericht. Projektion des Erwerbspersonenpotenzials bis 2060. Bundesagentur für Arbeit (2023): Arbeits- und Fachkräfte für Deutschland (Link). Werding, Martin (2018): Projektionen zur Rente im Artikel der ZEIT 41/2018 mit dem Titel "Wer bezahlt die Rente?".

Erschienen: 07.08.2023
Dauer: 00:36:47

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Demografischer Wandel und die Pfade der verschmähten Geburt

Es ist einer der Megatrends des 21. Jahrhunderts: der demografische Wandel. Wir schauen uns zunächst globalgalaktisch an, warum auch Länder wie Bangladesch unter 2 Kindern pro Frau liegen und wieso die Weltbevölkerung ab 2080 schrumpfen wird. Außerdem müssen wir mit ein paar Mythen aufräumen: zum Beispiel mit dem sogenannten Pillenknick und oder den Babyboomern, die zwar viele waren, aber deren Eltern nicht besonders viele Kinder hatten. Im zweiten Teil der Folge zoomen wir in die eine Seite der Medaille des demografischen Wandels. Die niedrige Geburtenrate. Welche politischen Maßnahmen sorgen dafür, dass Frauen mehr Kinder bekommen wollen? Elterngeld? Kinderbetreuung? Rollenbilder? Und selbst wenn wir die Frauen überzeugen: was ist eigentlich mit den Männern? Im Funfact wird aus der demografischen Frage eine demokratische: was macht das mit unserem System, wenn in den 2030ern in einigen Bundesländern mehr Menschen mit Pflegestufe leben als unter 30? +++ Zusatzteil: Das Buch zum Podcast erscheint Ende Juli als kostenloses E-Book und Anfang August als Print im wbv-Verlag überall im Buchhandel. Ich erzähle euch, was euch erwartet und wie ihr mich unterstützten könnt, ohne Geld in die Hand zu nehmen: fragt doch mal bei euren Büchereien und Bibliotheken nach, ob die nicht ein Printexemplar kaufen wollen :-) Zum Buch mit dem Titel "Die kalendarische Altersgrenze im Rentensystem: Gleichheit oder Willkür" geht es hier +++ Ausgewählte Quellen in der Folge: Schulz, Stefan (2022): Die Altenrepublik. Bätzing, Werner (2020): Das Landleben. United Nations Policy Brief (2015): The influence of family policies on fertility in France. Jalovaara et al. (2019): Education, Gender, and Cohort Fertility in the Nordic Countries. Rothenbacher/Fertig (2022): Deutschland in Daten. Bevölkerung, Haushalte und Familien. Bonoli / Häusermann (2009): WHO WANTS WHAT FROM THE WELFARE STATE? Dudel / Klüsener (2016): Estimating male fertility in eastern and western Germany since 1991: A new lowest low?

Erschienen: 07.07.2023
Dauer: 00:43:23

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Altersbilder allenthalben mit Prof. Verena Klusmann

Wie sie uns prägen und wie wir sie prägen

Ob wir wollen oder nicht, immer wenn wir mit dem Alter konfrontiert werden, weckt das in uns bestimmte Assoziationen. Diese prägen unseren Umgang mit dem Alter und auch mit uns selbst: bis zu 13 Jahre längere Lebenserwartung gehen mit positiven Altersbildern einher. Negative Stereotype wiederum führen oft zu ungerechter Diskriminierung. So ist Altersdiskriminierung statistisch in Deutschland die häufigste Diskriminierungsform und erfährt nicht annäherend so viel Aufmerksamkeit wie etwa Rassismus oder Sexismus. Neben der Bestandsaufnahme sprechen wir aber auch über konkrete Impulse, wie wir unsere Altersbilder positiv prägen können. Das Whitepaper, von dem wir sprechen, findet ihr hier: http://www.health.uni-konstanz.de/sites/default/files/altersbilder-whitepaper-web-final.pdf Den Link zum Buch reiche ich nach. Der Titel wird lauten: Die kalendarische Altersgrenze im Rentensystem: Willkür oder Gleichheit Viel Spaß beim Zuhören!

Erschienen: 13.06.2023
Dauer: 00:39:55

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Blick hinter die Kulissen und ein Potpourri der Gerontologie mit knowlAge

In dieser ganz besonderen (und besonders langen!) Crossover-Folge werfen Tobi und Flo vom Gerontologie-Podcast knowlAGE und ich einen Blick hinter unsere jeweiligen Kulissen, sprechen über unsere jeweiligen Zugänge, Schwerpunkte und Interesse am Thema Alter, tauschen Anekdoten aus und ordnen relevante Forschungsergebnisse ein. Hört rein, wenn ihr wissen wollt, was ein Gerontologe beruflich macht, was ein Un-Ort ist, warum nicht alle Menschen Angst vor einem Pflegebedarf haben (müssen) oder etwa warum im Zensus die Frage "Wie viele Kinder haben Sie?" nicht gestellt wurde (obwohl das eine sehr relevante Information ist, müsste man meinen). Wie der Titel schon verrät: ein Blumenstrauß an Funfacts, guter Unterhaltung und hoffentlich spannenden Ideen! Wenn Ihr Lektüre zum Alter oder zur Folge sucht, sei euch die Buchhandlung Kortes sehr empfohlen - dort könnt ihr nämlich auch Flo treffen!

Erschienen: 05.05.2023
Dauer: 1:15:49

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Existenz oder Essenz? - Arbeitssuche im Alter mit Nicole Bertherin

Arbeitssuchende über 50 bringen viel Erfahrung und Lebensklugheit mit, tragen aber häufig auch Verantwortung für Familie und Angehörige. Auch Altersbilder, Stereotypen und eine sich schnell wandelnde Welt machen die Stellensuche nicht einfacher. Während daher viele von Existenzängsten unter Druck gesetzt werden, nutzen andere wiederum die Gelegenheit, um zum Ende des Berufslebens hin endlich mal "etwas Sinnvolles" zu tun. Das berichten die Mentees und Mentor*innen von Impulse, einer Schweizer Organisation, welche ältere Arbeitslose bei der Stellensuche begleitet. Nicole Bertherin, Mitgründerin von Impulse, ordnet die Statements ein und erzählt von den Herausforderungen im Alter, von erfolgsversprechenden Strategien, von Modalverben in unserem Kopf und von Kobolden, denen wir ständig begegnen.

Erschienen: 09.04.2023
Dauer: 00:44:16

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Reden gegen Einsamkeit im Alter

mit Elke Schilling vom Silbernetz

Zum Glück erfährt das Thema Einsamkeit immer mehr gesellschaftliche Aufmerksamkeit - denn die einsamen Menschen tun dies per Definition häufig nicht. Um gegen Einsamkeit gerade im Alter vorzugehen, bietet das Silbernetz allen Menschen ab 60 Jahren unter 0800 4 70 80 90 die Möglichkeit, jeden Tag für 20 Minuten mit jemandem zu sprechen. Im Gespräch mit der Gründerin Elke Schilling geht es um die Verbreitung, Stigmatisierung und Muster von Alterseinsamkeit in Deutschland, die Rolle der Tagesschau im Alltag der Menschen und Möglichkeiten des freiwilligen Engagements. Besonders überraschend: wie sich seit Corona endlich auch Männer trauen anzurufen. Mehr über das Silbernetz findet ihr auf der Website: https://silbernetz.org/

Erschienen: 04.03.2023
Dauer: 00:36:37

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Vor dem Tod sind nicht alle gleich

Gründe und Auswirkungen differenzieller Sterblichkeit

Im Spiel des Lebens haben leider nicht alle die gleichen Chancen auf eine lange Lebensdauer. Der Tod ist weder gleich noch individuell, sondern folgt bestimmten Mustern, für die wir zum Teil nicht oder kaum verantwortlich sind. Der bekannteste Faktor ist das Geschlecht: Frauen leben länger als Männer. Aber woran liegt das? Biologie oder Verhalten? Eine bahnbrechende Studie bietet eindeutige Befunde im Funfact. Auch Bildung, Beruf, Einkommen oder auch der Wohnort bedeuten statistisch ein um mehrere Jahre längeres oder kürzeres Leben. Diese sogenannte "Differenzielle Sterblichkeit" ist ein großes Gerechtigkeitsproblem für das Rentensystem. Wer lange lebt, erhält viel mehr aus der Kasse, als er oder sie eingezahlt hat. Da ein hohes Einkommen mit der Lebensdauer korreliert, heißt das: das Rentenversprechen ist wertvoller für Reiche als für Arme. Warum das problematisch ist und was man dagegen tun könnte, erfahrt ihr im zweiten Teil. Viel Spaß beim Zuhören! Der Link zur Landkreis-Studie: https://www.aerzteblatt.de/archiv/214715/Lebenserwartung-auf-Kreisebene-in-Deutschland Ausgewählte Quellen: Ayuso et al. (2016): Addressing Longevity Heterogeneity in Pension Scheme Design and Reform. Ayuso et al. (2016): On the Heterogeneity in Longevity among Socio-economic Groups: Scope, Trends, and Implications for Earnings-Related Pension Schemes. Luy (1998): Warum Frauen länger leben. Erkenntnisse aus einem Vergleich von Kloster- und Allgemeinbevölkerung. Richter / Werding (2020): Unterschiedliche Lebenserwartungen und Rentenapassung. Whitehouse / Zaidi (2008): Socio-Economic Differences in Mortality: Implications for Pensions Policy.

Erschienen: 03.02.2023
Dauer: 00:33:16

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Glücklich zusammen alt werden mit Prof. Perrig-Chiello

Das Geheimnis gelungener Partnerschaften

Im Gespräch mit der Entwicklungspsychologin Prof. Pasqualina Perrig-Chiello (Universität Bern) sprechen wir über die gesellschaftliche Realität von Partnerschaften: lassen sich wirklich mehr Menschen scheiden als früher? was führt Menschen heutzutage zusammen? Und vor allem: was hält sie zusammen? Wir erfahren, was die wichtigsten Faktoren für lange, glückliche Beziehungen sind, welche Verhaltensweisen sich positiv auswirken und welche hingegen als "Apokalyptische Reiter" bekannt sind. Es ist wirklich eine Folge fürs Leben - genauer gesagt für das gemeinsame Leben. Viel Spaß beim Zuhören! Hat euch die Folge gefallen? Habt Ihr Ideen, Vorschläge, Themenwünsche? Hinterlasst gerne eine Bewertung oder schreibt mir eure Kritik und Anregungen auf Twitter, Instagram, Facebook oder an info@alter-was-geht.de :-)

Erschienen: 06.01.2023
Dauer: 00:37:33

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lter, Pflege und Politik in Korea

und ein Netzwerk in Hamburg

Frau Dr. Yong-Seun Chang-Gusko (Koshin-Universität Busan und früher FOM Hamburg) berichtet von ihren Erfahrungen im Aufbau digitaler Seniorenservices in Deutschland und von der Rolle des Alters in der koreanischen Gesellschaft. Dort ist der Respekt vor den Alten weit stärker verankert als bei uns. Aber nicht nur das: das koreanische Gesundheits- und Pflegesystem ist viel stärker auf Prävention ausgerichtet und an den Patienten (anstelle der Anbieter) orientiert. Doch nicht alles, was glänzt, ist Gold. Neben einer großen Schere zwischen Arm und Reich hat Korea hat eine der niedrigsten Geburtenraten der Welt (0,85 Kinder pro Frau), weil Kinder zu teuer sind und das Berufsleben kaum mit Familie zu vereinbaren ist. Der Link zur Hamburger Plattform LIDO: https://meinlido.de/ Und zu einem Werbevideo mit Youn Yuh-Jung und Zigzag: https://www.youtube.com/watch?v=9x5AoAwPAK4 Abonniert Alter, was geht? auch bei Instagram, Facebook und Twitter. Alle Folgen findet ihr auch unter www.alter-was-geht.de inklusive Kommentarfunktion :-)

Erschienen: 11.12.2022
Dauer: 00:44:22

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