Alter, was geht? ist ein Podcast über die Geschichte, Gegenwart und Zukunft des Alters und des Alterns. Euch erwartet ist ein kurzweiliger und humorvoller Streifzug durch Kultur, Gesellschaft, Politik und Philosophie. Das Versprechen: Nach jeder Folge seid Ihr um spannende Fakten und interessante Anekdoten reicher - und ein bisschen älter.
In dieser ganz besonderen (und besonders langen!) Crossover-Folge werfen Tobi und Flo vom Gerontologie-Podcast knowlAGE und ich einen Blick hinter unsere jeweiligen Kulissen, sprechen über unsere jeweiligen Zugänge, Schwerpunkte und Interesse am Thema Alter, tauschen Anekdoten aus und ordnen relevante Forschungsergebnisse ein. Hört rein, wenn ihr wissen wollt, was ein Gerontologe beruflich macht, was ein Un-Ort ist, warum nicht alle Menschen Angst vor einem Pflegebedarf haben (müssen) oder etwa warum im Zensus die Frage "Wie viele Kinder haben Sie?" nicht gestellt wurde (obwohl das eine sehr relevante Information ist, müsste man meinen). Wie der Titel schon verrät: ein Blumenstrauß an Funfacts, guter Unterhaltung und hoffentlich spannenden Ideen! Wenn Ihr Lektüre zum Alter oder zur Folge sucht, sei euch die Buchhandlung Kortes sehr empfohlen - dort könnt ihr nämlich auch Flo treffen!
Erschienen: 05.05.2023
Dauer: 1:15:49
Arbeitssuchende über 50 bringen viel Erfahrung und Lebensklugheit mit, tragen aber häufig auch Verantwortung für Familie und Angehörige. Auch Altersbilder, Stereotypen und eine sich schnell wandelnde Welt machen die Stellensuche nicht einfacher. Während daher viele von Existenzängsten unter Druck gesetzt werden, nutzen andere wiederum die Gelegenheit, um zum Ende des Berufslebens hin endlich mal "etwas Sinnvolles" zu tun. Das berichten die Mentees und Mentor*innen von Impulse, einer Schweizer Organisation, welche ältere Arbeitslose bei der Stellensuche begleitet. Nicole Bertherin, Mitgründerin von Impulse, ordnet die Statements ein und erzählt von den Herausforderungen im Alter, von erfolgsversprechenden Strategien, von Modalverben in unserem Kopf und von Kobolden, denen wir ständig begegnen.
Erschienen: 09.04.2023
Dauer: 00:44:16
mit Elke Schilling vom Silbernetz
Zum Glück erfährt das Thema Einsamkeit immer mehr gesellschaftliche Aufmerksamkeit - denn die einsamen Menschen tun dies per Definition häufig nicht. Um gegen Einsamkeit gerade im Alter vorzugehen, bietet das Silbernetz allen Menschen ab 60 Jahren unter 0800 4 70 80 90 die Möglichkeit, jeden Tag für 20 Minuten mit jemandem zu sprechen. Im Gespräch mit der Gründerin Elke Schilling geht es um die Verbreitung, Stigmatisierung und Muster von Alterseinsamkeit in Deutschland, die Rolle der Tagesschau im Alltag der Menschen und Möglichkeiten des freiwilligen Engagements. Besonders überraschend: wie sich seit Corona endlich auch Männer trauen anzurufen. Mehr über das Silbernetz findet ihr auf der Website: https://silbernetz.org/
Erschienen: 04.03.2023
Dauer: 00:36:37
Weitere Informationen zur Episode "Reden gegen Einsamkeit im Alter"
Gründe und Auswirkungen differenzieller Sterblichkeit
Im Spiel des Lebens haben leider nicht alle die gleichen Chancen auf eine lange Lebensdauer. Der Tod ist weder gleich noch individuell, sondern folgt bestimmten Mustern, für die wir zum Teil nicht oder kaum verantwortlich sind. Der bekannteste Faktor ist das Geschlecht: Frauen leben länger als Männer. Aber woran liegt das? Biologie oder Verhalten? Eine bahnbrechende Studie bietet eindeutige Befunde im Funfact. Auch Bildung, Beruf, Einkommen oder auch der Wohnort bedeuten statistisch ein um mehrere Jahre längeres oder kürzeres Leben. Diese sogenannte "Differenzielle Sterblichkeit" ist ein großes Gerechtigkeitsproblem für das Rentensystem. Wer lange lebt, erhält viel mehr aus der Kasse, als er oder sie eingezahlt hat. Da ein hohes Einkommen mit der Lebensdauer korreliert, heißt das: das Rentenversprechen ist wertvoller für Reiche als für Arme. Warum das problematisch ist und was man dagegen tun könnte, erfahrt ihr im zweiten Teil. Viel Spaß beim Zuhören! Der Link zur Landkreis-Studie: https://www.aerzteblatt.de/archiv/214715/Lebenserwartung-auf-Kreisebene-in-Deutschland Ausgewählte Quellen: Ayuso et al. (2016): Addressing Longevity Heterogeneity in Pension Scheme Design and Reform. Ayuso et al. (2016): On the Heterogeneity in Longevity among Socio-economic Groups: Scope, Trends, and Implications for Earnings-Related Pension Schemes. Luy (1998): Warum Frauen länger leben. Erkenntnisse aus einem Vergleich von Kloster- und Allgemeinbevölkerung. Richter / Werding (2020): Unterschiedliche Lebenserwartungen und Rentenapassung. Whitehouse / Zaidi (2008): Socio-Economic Differences in Mortality: Implications for Pensions Policy.
Erschienen: 03.02.2023
Dauer: 00:33:16
Weitere Informationen zur Episode "Vor dem Tod sind nicht alle gleich"
Das Geheimnis gelungener Partnerschaften
Im Gespräch mit der Entwicklungspsychologin Prof. Pasqualina Perrig-Chiello (Universität Bern) sprechen wir über die gesellschaftliche Realität von Partnerschaften: lassen sich wirklich mehr Menschen scheiden als früher? was führt Menschen heutzutage zusammen? Und vor allem: was hält sie zusammen? Wir erfahren, was die wichtigsten Faktoren für lange, glückliche Beziehungen sind, welche Verhaltensweisen sich positiv auswirken und welche hingegen als "Apokalyptische Reiter" bekannt sind. Es ist wirklich eine Folge fürs Leben - genauer gesagt für das gemeinsame Leben. Viel Spaß beim Zuhören! Hat euch die Folge gefallen? Habt Ihr Ideen, Vorschläge, Themenwünsche? Hinterlasst gerne eine Bewertung oder schreibt mir eure Kritik und Anregungen auf Twitter, Instagram, Facebook oder an info@alter-was-geht.de :-)
Erschienen: 06.01.2023
Dauer: 00:37:33
Weitere Informationen zur Episode "Glücklich zusammen alt werden mit Prof. Perrig-Chiello"
und ein Netzwerk in Hamburg
Frau Dr. Yong-Seun Chang-Gusko (Koshin-Universität Busan und früher FOM Hamburg) berichtet von ihren Erfahrungen im Aufbau digitaler Seniorenservices in Deutschland und von der Rolle des Alters in der koreanischen Gesellschaft. Dort ist der Respekt vor den Alten weit stärker verankert als bei uns. Aber nicht nur das: das koreanische Gesundheits- und Pflegesystem ist viel stärker auf Prävention ausgerichtet und an den Patienten (anstelle der Anbieter) orientiert. Doch nicht alles, was glänzt, ist Gold. Neben einer großen Schere zwischen Arm und Reich hat Korea hat eine der niedrigsten Geburtenraten der Welt (0,85 Kinder pro Frau), weil Kinder zu teuer sind und das Berufsleben kaum mit Familie zu vereinbaren ist. Der Link zur Hamburger Plattform LIDO: https://meinlido.de/ Und zu einem Werbevideo mit Youn Yuh-Jung und Zigzag: https://www.youtube.com/watch?v=9x5AoAwPAK4 Abonniert Alter, was geht? auch bei Instagram, Facebook und Twitter. Alle Folgen findet ihr auch unter www.alter-was-geht.de inklusive Kommentarfunktion :-)
Erschienen: 11.12.2022
Dauer: 00:44:22
Weitere Informationen zur Episode "lter, Pflege und Politik in Korea"
Wann und warum wir altern und wann wir es bemerken
Das Alter ist jünger als man denkt - denn schon mit Mitte 20 setzt die Alterung und der Verfall des Menschen ein. Doch bis wir es im Alltag spüren, gehen noch Jahrzehnte ins Land. Denn der Mensch und sein Gehirn sind sehr gut darin, Verluste zu kompensieren und neue Wege zu gehen. Warum und wie altern wir und was passiert dabei mit Körper, Geist und dem Charakter? Was auch immer passiert: es passiert später als in früheren Generationen. Die Menschen werden nicht nur älter, sondern bleiben auch viel länger gesund und selbstständig. Und am Ende des Lebens werden wir alle zufriedener als zuvor. Klingt paradox, ist aber so. Mein Science Slam zu der Frage, ob Altern eine Krankheit ist: https://www.youtube.com/watch?v=w5WxT7by30I Ausgewählte Quellen: Kirkwood (2000): Zeit unseres Lebens. Mella et al. (2018): Individual Differences in Development Change. Medwedew (1990): An attempt at a rational classification of theories of ageing. Rinkenauer (2008): Motorische Leistungsfähigkeit im Alter. Staudinger (2000): Das Paradox des subjektiven Wohlbefindens. Staudinger (2008): Was ist das Alter(n) der Persönlichkeit?
Erschienen: 28.11.2022
Dauer: 00:36:35
Weitere Informationen zur Episode "Aufstieg und Verfall des Organismus"
Entwicklung der Rente im Dritten Reich und die Jahrhundertreform unter Adenauer
"Hitlers Rente" hat es bisher noch nicht in den Doku-Olymp nachts auf N24 geschafft. Dabei gab es einige interessante Entwicklungen: individuelle Beitragszahlungen, die Verankerung des Verdienstgedanken, Versuche zu einer Einheitsrente zu gelangen und eine ökonomisch sehr interessante Begründung, warum es 1942 -nicht- zu einer Rentenerhöhung kam. In der jungen Bundesrepublik war eine Rentenreform überfällig: das Kapital war im wahrsten Sinne des Wortes vernichtet, es gab immer mehr Flüchtlinge, Vertriebene und Kriegsversehrte. Die Rentenreform von 1957 war eine wahre Epochenzäsur. Sie begründete die Beitragsäquivalenz, den Generationenvertrag und die Norm eines Alters ohne Arbeit. Alles bis dahin weitestgehend unbekannt in der europäischen Ideenwelt. Der Funfact spannt den Bogen über beide Teile: es geht um die Witwenrente der Witwe des berüchtigten Präsidenten des Volksgerichtshofs, Roland Freisler. Diese wurde mit einer kuriosen Begründung in den 1970ern nämlich noch einmal erhöht, was 1985 einen Skandal auslöste. Ausgewählte Quellen: Göckenjan (2000): Das Alter würdigen. Günther (1996): Entwicklungsprobleme der gesetzlichen Altersversorgung in der BRD seit 1949. Kindel/Schackow (1957): Die Bedeutung der Altersgrenze in den System der sozialen Sicherung. Schmähl (2018): Alterssicherungspolitik in Deutschland. Vorgeschichte und Entwicklung von 1945 bis 1998. Auerbach, Ehrenberg, Heubeck, Reichenberger, Wingen mit Beiträgen in diversen Ausgaben von "Sozialer Fortschritt" im Jahre 1964. Der Spiegel-Artikel: https://www.spiegel.de/politik/kleines-zubrot-a-f8948a72-0002-0001-0000-000013512519 Alle Folgen mit Kommentarfunktion findet ihr unter https://www.alter-was-geht.de Wer mich finanziell unterstützen möchte, kann das unter https://paypal.me/alterwasgeht tun. Vielen Dank!
Erschienen: 29.10.2022
Dauer: 00:37:40
Weitere Informationen zur Episode "Epochenzäsuren 1945 und 1957"
Seniorenproteste mit Carolin Genz
Die Jugend hat keinesfalls ein Monopol auf die öffentliche Protestkultur. Davon erzählen nicht nur Omas for Future, sondern zum Beispiel auch Senioren for Hansa-Ufer 5. Die Stadtanthropologin Carolin Genz hat über mehrere Jahre Proteste von Senioren gegen steigende Mieten und Verdrängung in Berlin begleitet. Diese waren nicht nur von Herzblut bis Verzweiflung geprägt, sondern auch von digitalen Organisationsformen, Flashmobs und eigenen Protestsongs. Gleichzeitig ist allein schon die Logistik für Ü80 mit Rollatoren und Wärmdecken eine besondere Herausforderung. Carolin Genz führt uns durch ihre Forschung, die analytischen Hintergründe und wie und wann aus der teilnehmenden Beobachtung eine persönliche Verantwortung erwächst. Alle Folgen mit Kommentarfunktion gibt es hier: https://www.alter-was-geht.de Den Song findet ihr hier: https://www.youtube.com/watch?v=otQptAciDhM Einen Überblicksartikel von Carolin Genz zu ihrer Arbeit findet ihr hier: https://zeitschrift-suburban.de/sys/index.php/suburban/article/view/535/854#content Ihre Dissertation gibt es bei Springer: https://bit.ly/3VfLipy Die Petition gibt es hier: https://bit.ly/3CnG2au
Erschienen: 10.10.2022
Dauer: 00:44:13
mit der Frontfrau des Smart Aging Ria Hinken
Vielleicht brauchen wir kein WLAN an jeder Kaffeetasse im Seniorenheim, aber Digitalkompetenz ist ganz sicher zu einer Bedingung für gesellschaftliche Teilhabe geworden. Mit der "Frontfrau des Smart Agings", Ria Hinken, spreche ich daher unter anderem über die Generation Lochkarte, Smartphone-Sprechstunden und alterssensible Programmierung. Wie sich herausstellt, sind lange nicht immer die Alten das Problem. Mehr über ihre Arbeit erfahrt ihr hier: https://alterskompetenz.info/ Viel Spaß beim Zuhören und hinterlasst gerne eine Bewertung! :) Wer mich finanziell unterstützen mag, kann das unter https://paypal.me/alterwasgeht tun.
Erschienen: 23.09.2022
Dauer: 00:35:21
Weitere Informationen zur Episode "Digital durch alle Alter"